Rezension

ein rasantes Abenteuer, das mit seinem jungen sympathischen Helden punktet

Big Game - Die Jagd beginnt - Dan Smith

Big Game - Die Jagd beginnt
von Dan Smith

Inhalt:
Oskari ist kurz davor, ein Mann zu werden. In der Nacht auf seinen 13. Geburtstag muss er in der Finsternis im Wald rund um den Mount Akka allein verbringen und Beute schießen. Die Beute – das, was der Wald dem Jäger gibt – wird Oskari sein Leben lang prägen.

Doch kurz vor dem Schuss auf einen Hirsch dröhnt es über dem Wald. Ein Hubschrauber landet und vertreibt die Beute. Oskari ist neugierig und beobachtet die Männer aus dem Hubschrauber und sieht, wie sie Raketenwerfer aufbauen – und auch einen Fremdenführer aus der Gegend erschießen. 

Oskari flieht und wird kurz darauf Zeuge, wie etwas im Wald landet. Wen der Wald Oskari gegeben hat, hätte er in seinen kühnsten Träumen nicht geglaubt: den amerikanischen Präsidenten – der in sehr großer Gefahr schwebt.

Meinung:
An „Big Game – Die Jagd beginnt“ kommt man durch die Verfilmung und die Trailer derselben nicht vorbei. Umso neugieriger war ich, was es mit der „Jagd“ auf sich hat.

„Big Game“ beginnt recht ruhig und führt in das Leben von Protagonist Oskari ein und zeigt sein letztes Training, ehe er sich im Wald um Mount Akka beweisen muss. Oskari ist alles andere als stark und die Erwartungen an ihn sind sehr hoch als Sohn des Mannes, der auf seiner Jagd einen Bären getötet hat. Schnell wird klar, dass Oskari niemals bestehen wird – er ist nicht einmal in der Lage, den rituellen Bogen zu spannen und das Gelächter ist groß. Doch auf Oskari wartet eine ganz andere Herausforderung, die ihn wahrhaft wachsen lässt.

Durch Dan Smith‘ kurzweiligen Schreibstil war ich sofort in Oskaris Welt und die Seiten rasten wahrhaftig an mir vorbei. Ehe ich aus dem Buch aufblickte, war es schon zur Hälfte gelesen. Die Welt rund um die finnischen „toughen“ Dorfleute am Fuße des Mount Akka wurden sehr gut und vorstellbar beschrieben, das Ritual des Erwachsen-Werdens schien mir etwas übertrieben für Finnland, aber ich konnte es dennoch annehmen.

Protagonist Oskari ist der Antiheld schlechthin. Er hat zwei beste Freunde, doch vom Rest des Dorfes wird er belächelt. Oskari glaubt nicht einmal selbst an sich, nur das Vertrauen seines Vaters lässt ihn alles durchstehen. Von einem auf den anderen Moment ist jedoch alles anders und Oskari steht vor einer Bewährungsprobe, die nie ein anderer Junge zuvor durchleben musste. Und dabei wird er mehr als einmal von Zweifeln geplagt – vor allem, als er von seinem Vater mehr als nur enttäuscht wird. Doch jemand vertraut auf ihn und Oskari wächst daran über sich hinaus.

Durch den jugendlichen flotten Erzählstil aus der Sicht von Oskari raste ich wie bereits erwähnt durch die Seiten. Dan Smith hat auf nahezu alles verzichtet, das die Geschichte am Vorankommen hindern könnte.

Das Szenario selbst hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich stets das Gefühl hatte, dass alles doch etwas übertrieben war. Das hat meinen Lesegenuss jedoch kaum beeinträchtigt und ich hing an den Seiten und fieberte und zitterte mit Oskari und dem Präsidenten, die stets am Rande des Todes schwebten. 
Nach einem gelungenen Showdown endet die Jagd beruhigend und absolut zufriedenstellend.

Urteil:
„Big Game – Die Jagd beginnt“ ist ein rasantes Abenteuer, das mit seinem jungen sympathischen Helden punktet und dabei auch über das etwas unglaubwürdige Szenario hinwegsehen lässt. Spannend und actionreich, was mir sehr gute 4 Bücher wert ist.

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