Rezension

Ein Rausch an Eindrücke ...

Paper Princess - Erin Watt

Paper Princess
von Erin Watt

Bewertet mit 4 Sternen

Wer hätte das gedacht, auch ich habe „Paper Princess“ von Erin Watt, aus dem Piper Verlag, gelesen. Erschienen ist dieses in Deutschland, als E-Book, im Februar 2017. Da ich schon so viel Positives zu dem Werk gelesen hatte, musste ich mir selbst eine Meinung zu den 382 Seiten bilden.

Ella ist allein. Nachdem der Krebs ihre Mutter von sie genommen hat, muss sie sich allein durchs Leben kämpfen. Aber ohne Vormund ist es für eine 17 jährige nicht einfach und so muss sie als Striptease Tänzerin ihr Geld verdienen. Doch das Schicksal hat sie nicht vergessen und schlägt in Form von Callum Royal bei ihr auf. Dieser nimmt sie mit in ein Leben, welches ihr vollkommen fremd ist und in dem sie sich nicht wohlfühlen kann …

Erst war ich extrem skeptisch, was dieses Buch anbelangt, da es wieder das Klischee von Shades of Grey ein wenig zu bedienen scheint. Aber als ich in die Geschichte gänzlich hineingezogen wurde, konnte ich nicht mehr von ihr lassen.
Das lag an erster Stelle an Ella selbst, die den Leser durch die Geschichte trägt. Man erlebt den Kulturschock seines Lebens! Von der Gosse zum Millionärskind, so schnell kann man sich auch als Leser nicht von diesen ganzen Umständen erholen und so muss Ella mächtig mit sich selbst ringen, nicht wegzulaufen.
Ihre Figur ist sehr stark gezeichnet und steckt so voller unterschiedlicher Gefühle, dass sie sehr lebendig erschien und man sie einfach ins Herz schließen musste. Zumal sie zwar an manchen Stellen etwas aus dem Rahmen fiel, aber wenn man als Gegensätze dazu die 5 Jungs nimmt, dann ist Ella wirklich eine Protagonistin, die zeigt, dass sie sich nicht unterkriegen lässt.
Diese erwähnten fünf Jungs sollen ihre neuen „Geschwister“ sein, doch was man kennenlernt, sind überaus vulgäre Typen, die nur mit ihrem besten Stück denken und extrem verkorkst erscheinen.
Eigentlich setzt man von Leuten, die auf Eliteschulen gehen, mehr Anstand voraus, aber gerade Ellas neuste Schule, die Astor, hat diesen Knall wohl noch nicht gehört. Was dort für Machenschaften am Werk sind, lässt einen die Spucke weg und senkt auch extrem das Niveau, welches man als Normalo sonst gewohnt ist. (Oder welches man einfach voraussetzt.)
Am aller positivsten empfand ich Ellas Einstellung zum Leben, denn sie zeigt auf, dass man zur Schule gehen muss und das man ein Ziel vor Augen haben sollte. Für solche Zielstrebigkeit habe ich sie in mein Leserherz geschlossen, denn in manchen Werken kommt sowas einfach zu kurz.
Die Beziehung zu Reed, den zweiten Sohn von Callum, entwickelt sich aus totalem Hass. Man kann seine Figur nie richtig einschätzen. Er ist zum einen der knallharte Typ, der den anderen sagt was sie zu tun und zu lassen haben. Dann gibt es aber wieder die weiche Seite, welche nur für Ella zu existieren scheint. Er möchte ihr Beschützer und Retter sein. Wenn man sich nach dem Ende das Werk aber genauer durch den Kopf gehen lässt, ist Ella die große Heldin. Denn sie zeigt den Jungs, was wirklich wichtig ist im Leben und das manchmal auf etwas harte Art und Weise.
Die anderen vier Jungs, vor allem der älteste und die Zwillinge, sind meist nur Randpersonen und ziehen ab und an Ellas Fokus auf sich, sodass man sich als Leser nicht allzu stark auf die konzentriert.
Zwar gibt es hier aus Erotische Szenen, die aber nicht zum Hauptton der Geschichte gehören, auch wenn bestimmte Andeutungen immer da sind.
Das Autorenduo hat eine sehr dynamische und von sich einnehmende Geschichte geschaffen, welche mich begeistern konnte. Wenn nur weniger Brutalität und vulgäre Ausdrucksweise vorhanden gewesen wären, dann hätte dieses Buch auf ganzer Linie bei mir gesiegt.
Aber wie es in „Paper Prince“ weitergeht, möchte man dennoch wissen.

„Paper Princess“ versetzt die Figur und den Leser in einen Rausch aus starken Gefühlen!

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