Rezension

ein Regionalkrimi mit (leider) wenigen spannenden Momenten

Totenpfad - Elly Griffiths

Totenpfad
von Elly Griffiths

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wer gerne einen Krimi lesen möchte, den man zwischenzeitlich auch guten Gewissens mal aus der Hand legen kann, dem sei „Totenpfad“ sehr gut anzuraten. Der Kriminalroman (?) handelt von der Archäologin Ruth Galloway und vereint Krimi (30%), Frauenroman (60%) und Liebesroman (10%)  in einem. Es wird dem Leser Spannung von der ersten bis zur letzten Seite versprochen. Nur wo bitte war diese? Für ein Erstlingswerk ein ganz netter Lesestoff, aber die Spannung auf die letzten 70 Seiten zu verteilen entspricht nicht meinen Vorstellungen eines spannenden Krimis.

Anfangs wird das typische Klischee einer Mittvierziger alten, alleinstehenden, mit Katzen lebenden und sich selber zu dick finden Frau aufgebaut. Mit dem Pfund erster Knochen kommt etwas Spannung in das Werk, die jedoch genauso schnell wieder abflacht. Im Verlauf kommt der Charakter des Inspektors Harry Nelson hinzu, der mir sehr gut gefallen hat und die Ermittlungen zu den vermissten Kindern leitet. Da der Krimi in den Salzwiesen an der Küste von Norfolk spielt, gibt es sehr schöne Landschaftsbeschreibungen und auch Informationen rund um Archäologie und Mystik jenes Landstrichs bereichern das Buch. Schade ist es, dass das Buch schnell durchschaubar ist und somit weder der Täter noch weitere Handlungsstränge den Leser wirklich überraschen können.

Mit „Knochenhaus“ brachte Griffiths den zweiten Band um Ruth Galloway heraus, den ich vielleicht dennoch lesen werde, da ich erfahren möchte, wie es weitergeht mit Ruth und Harry. Nun weiß ich, was ich zu erwarten habe und vielleicht werde ich überrascht mit Spannung von Anfang an.