Rezension

Ein richtig guter Auftakt

Die Diamantkrieger-Saga - Damirs Schwur
von Bettina Belitz

Bewertet mit 4 Sternen

Die Diamantkrieger-Saga – Damirs Schwur von Bettina Belitz

erschienen bei cbt

 

Zum Inhalt

 

Die 17-jährige Sara hat ihre Seele an die Hydra verkauft – jene düstere Unterwelt, für die sie als Meisterdiebin arbeitet und wertvollen Diamantschmuck aus den Villen der Reichen stiehlt. Was mit den Diamanten geschieht, interessiert Sara nicht – bis der mysteriöse Damir in den Katakomben der Unterwelt auftaucht. Die beinah magische Anziehungskraft zwischen den beiden weckt in Sara übermenschliche Fähigkeiten, von denen sie bisher nichts ahnte. Die Fähigkeiten einer Diamantkriegerin. Ein gefährlicher Wandlungsprozess setzt ein, an dessen Ende Sara sich entscheiden muss, auf welcher Seite sie steht: auf der des Lichts oder des Schattens.

(Quelle: Verlag)

 

Zum Buch

 

Diese Rezension hat mir einiges abverlangt und ist deshalb auch länger geworden als sonst. Aber ich habe zu diesem Buch soviel zu sagen – das hätte nicht einfach in nur 10 Sätze gepasst ;)

Bettina Belitz hat mit der 17-jährigen Sara eine wunderbare Protagonistin kreiert. Sara hat spezielle Fähigkeiten und eigentlich zwei Gesichter: Sie hinterlässt bei ihren Einbrüchen keinerlei Spuren und ist in diesen Momenten einfach eine knallharte Einbrecherin. Auf der anderen Seite wird gezeigt, was Sara für ein großes Herz hat. Sie ist unheimlich warmherzig und mitfühlend anderen Menschen gegenüber. Ihr bisheriges Leben bestand nur aus Entbehrungen und einem wahrhaft schrecklichen Leben mit ihrer Mutter Jaga. Das junge Mädchen kümmert sich liebevoll um ihre demente Großmutter. Die Beziehung zu ihr - wie auch zu Jaga - wird äußerst intensiv dargestellt. Einige Szenen rührten mich richtig zu Tränen!

 

Irgendwann würde auch dieses Mädchen aufwachen müssen und begreifen, dass die Welt nicht rosa, sondern anthrazit war. Das blieb niemandem erspart.

Seite 20

 

Zuerst dachte ich, dass mich eine Story im Stil von Jennifer Esteps Spinnenreihe erwarten würde. Die Protagonistin erinnerte mich schon ein wenig an Gin Blanco. Doch dieses Buch enthält wesentlich mehr als „nur“ den Raub und das Erhören von Diamanten. Ihre Beute liefert Sara an Kratos. Ein schrecklicher Mensch, bei dem es mir immer eiskalt den Rücken runterlief… Er behandelt jeden anderen nur abwertend, was gut 100 Seiten vor Schluss sehr ausartet. Diese brutalen und für mich auch unnötigen Szenen führten leider zu meinem Punktabzug. Für mich war Kratos auch so schon unheimlich einschüchternd und einfach nur wahnsinnig unangenehm – da hätte es diese wirklich heftigen Szenen nicht gebraucht. Gerade wenn ich mir die Altersempfehlung ansehe, ist dies einfach too much. Das hat, meiner Meinung nach, Bettina Belitz gar nicht nötig!

 

Wer auch immer entschied, dass Menschen starben, ob es eine fremde Macht war, ein sinnloser Zufall oder ein Zellenkollaps ohne jede Bedeutung: Es fühlte sich kalt und hart und endgültig an, und das Wort tot hielt den passenden Klang dafür bereit.

Seite 97

 

Bettina Belitz hat mit diesem Buch gezeigt, wie wandelbar ihr Schreibstil ist. Sie benutzt hier einerseits eine Sprache, die es auf den Punkt bringt und oftmals die ungeschminkte Wahrheit im Leben zeigt. Dann gibt es wieder unheimlich emotionale Momente mit fast schon poetischen Worten, die zu Tränen rühren. Bis auf die angesprochenen Szenen entspricht Die Diamantkrieger-Saga - Damirs Schwur hervorragend der ausgesprochenen Leseempfehlung und hebt sich somit komplett von dem von mir zuletzt gelesenen Panthersommernächte ab.

Damir erhält hier eher die Rolle des Geheimnisvollen, was einen besonderen Reiz ausmachte. Auch die Verwandlung von Sara ist ein langer Prozess, der sich fast über die gesamte Buchlänge zieht. Doch dies war nicht einen Moment uninteressant oder zäh, es erhöhte eher noch die Spannung bei mir. Auch gibt es von der Autorin sehr detaillierte Beschreibungen von bestimmten Räumen oder der allgemeinen Umgebung. Ich konnte mich jederzeit sehr gut in die beschriebene Szenerie hineinversetzen und wurde nicht gelangweilt.

 

„Erkenne dich selbst.“

Seite 133

 

Mit dem ersten Teil von Die Diamantkrieger-Saga – Damirs Schwur hat mich die Autorin fast vollständig begeistern können. Einzig die etwas zu brutalen Szenen kurz vor Buchende sorgen leider für einen Punktabzug. Ansonsten gefiel mir das Zusammenspiel von direkten Worten mit einer Art von Poesie sehr gut. Es werden viele Fragen der Protagonistin im Dialog seitenlang beantwortet, aber auch dies war jede Minute spannend und aufschlussreich und keinesfalls ermüdend. Bettina Belitz überraschte mich noch mit einer dramatischen Wendung, die zum Nägelkauen zwang. Die emotionalen Momente kommen auch nicht zu kurz, was bei mir für einigen Tränenverlust sorgte. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung und vergebe an dieser Stelle sehr zufriedene 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

 

Die Reihe:

 

Die Diamantkrieger-Saga – Damirs Schwur Band 1

Band 2?

 

Zur Autorin

 

Bettina Belitz, geboren 1973 in Heidelberg, verliebte sich schon früh in die Magie der Buchstaben. Lesen allein genügte ihr bald nicht mehr – nein, es mussten eigene Geschichten aufs Papier fließen. Nach dem Studium arbeitete Bettina Belitz als Journalistin, bis sie ihre Leidenschaft aus Jugendtagen zum Beruf machte. Heute lebt sie umgeben von Pferden, Schafen, Katzen und Hühnern in einem 400-Seelen-Dorf im Westerwald und lässt sich von der Natur und dem Wetter zu ihren Romanen inspirieren.

 

Mehr Infos zu den Büchern von Bettina Belitz unter: 
www.bettina-belitz.de

 

ab 14 Jahren

448 Seiten

ISBN 978-3-570-16417-4

Preis: 17,99 Euro

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!