Rezension

Ein Roadtrip, der nur mit Taschentüchern zu bewältigen ist

Mein bester letzter Sommer
von Anne Freytag

Bewertet mit 5 Sternen

 

INHALT:

Tessa ist gut in der Schule. Sie lernt, um ihre Eltern mit guten Noten zu beeindrucken und später studieren zu können. Die Uni hat sie sich schon ausgesucht. Sie wartet auf den perfekten Freund und erfährt dann völlig ungeküsst von einem tödlichen Herzfehler. Alle Träume sind dahin und sie verkriecht sich wütend in ihrem Zimmer.

Doch dann kommt Oskar und versucht ihren Träumen wieder eine Basis zu geben und reißt sie aus ihrem Zimmer.

FAZIT:

Anne Freytag ist es gelungen zwei wundervolle Hauptprotagonisten zu schaffen. 

Tessa: jung, voller Träume, bestrebt anständig und erfolgreich durchs Leben zu gehen. Nach der Diagnose kann sie mit ihrem Gefühlschaos kein Verständnis für sich und ihre Umwelt aufbringen. Das sie dabei verletzend oder unfair wird, ist mehr als nur nachvollziehbar.

Oskar: ebenfalls jung, aber mit traurigen Geheimnissen. Aufgrund seiner eigenen Erlebnisse ist er bestrebt, Tessa einen wundervollen Sommer zu schenken. Ob dies nun der letzte Sommer ist oder nicht.

Beide agieren wie es typische Heranwachsende tun, da wird über facebook erst einmal die Lage abgecheckt und in der Sicherheit des Zimmers gechattet, bevor beide sich auf unsicherem Terrain nähern.

Der Roadtrip lädt zum Träumen ein und Sonne und gutes Essen sorgen dafür, dass Tessa und Oskar paradiesische Erfahrungen mit Architektur, Kunst, Land und Leuten machen. Aber auch ein bisschen Selbstfindung und Entdeckung des anderen ist dabei.

Die Nebenfiguren (Eltern, Tessas Schwester, Oskars Freund) umrahmen das Ganze und auch das Verhalten von Tessas Schwester lassen zur Taschentuchbox greifen. Überhaupt ist das Buch nichts für Leser, die nah am Wasser gebaut sind, denn ...ach lest es selbst. Als großer Fan von John Greens "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" habe ich dieses Buch an einem Tag gelesen und war so berührt, dass ich die Rezension nicht gleich schreiben konnte. Denn man glaubt und hofft mit den Figuren.....bis zum Schluss. Volle Punktzahl und der deutschen Autorin ist es gelungen, gleichzuziehen mit John Green und Jojo Moyes, was durch die derzeitigen Buchcharts nur bestätigt wird!

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