Rezension

Ein Roman der mit den Gefühlen des Lesers spielt

Tanz auf Glas - Ka Hancock

Tanz auf Glas
von Ka Hancock

Mickey und Lucy sind ein sehr außergewöhnliches Ehepaar. Beide haben ernsthafte gesundheitliche Probleme, die das eigene Leben und das ihrer Liebsten schon mal mit Ängsten und Sorgen auf den Kopf stellen kann. Mickey hat eine bipolare Störung und Lucy braucht alle Kraft um ihn stets in seinen Depressionen beizustehen. Dabei benötigt sie doch eigentlich alle Kraft für sich selbst, muss sie doch stets Angst haben, dass der Krebs, der immer wieder in Ihrer Familie auftaucht, auch bei Ihr erneut zuschlägt. Und doch lieben die beiden sich so innig, dass nichts ihre Liebe erschüttern kann. Glauben sie zumindest, bis das Schicksal eine schwere Entscheidung fordert.
Dieser Roman war für mich eine emotionale Achterbahnfahrt. Ka Hancock hat mit ihrem Schreibstil die Personen so einfühlsam und detailliert dargestellt, dass ich schon auf den ersten Seiten von einer besonderen Atmosphäre in den Bann gezogen wurde. Alle mitspielenden Personen sind mit ihren Schicksalen etwas Besonderes und vermittelten mir ein familiäres „mittendrin sein“ das Ich nur ungern wieder verlassen habe. Dieser Roman spielt mit den Gefühlen des Lesers. Er erzählt in leisen Tönen, mit viel Feingefühl, poltert dann wieder mit Spannung drauf los, um zwischendurch eine gewisse Romantik und auch Melancholie zu erzeugen.
Er ist dramatisch, romantisch, zartfühlend und mitreißend.  Ich war Hin-und-her-gerissen zwischen Lachen und weinen, trauern und wüten.
Für mich ist „Tanz auf Glas“ ein unvergessliches Leseabenteuer, ein Roman, der noch lange nachwirkt und den ich gerne weiterempfehle.
© Michaela Gutowsky