Rezension

Ein Roman mit Höhen und Tiefen

Die Eismacher
von Ernest van der Kwast

Bewertet mit 3 Sternen

„Es heißt, Liebe sei eine Reaktion im Gehirn, doch ich empfinde sie eher als einen vollkommen unlogischen Mechanismus. Gibt man sich zu viel Mühe, stößt man den anderen ab. Tut man nichts, kann es sein, dass der andere einen will, aber auch, dass man gar nicht bemerkt wird. Was wissen wir schon darüber, wie das Herz funktioniert? Wie man es schneller schlagen lassen, wie man es erobern und für immer behalten kann?“ (S.135)

 

Zum Inhalt:

Seit Generationen betreibt die italienische Familie Talamini im niederländischen Rotterdam während der Sommermonate ein Eiscafé. Auch die Brüder Luca und Giovanni sollen das Eiscafé eines Tages übernehmen, doch Giovanni hat einen anderen Traum: Er will mit der Tradition brechen und sein Leben der Poesie widmen…

 

Meine Meinung: 

In Ernest van der Kwasts  „Die Eismacher“ wird  nicht nur über das Leben des älteren Bruders Giovanni berichtet, sondern auch die früheren Generationen der Familie und die damit verbundene Entstehung des Traditionsfamilienbetriebs werden in den Roman als Rahmenhandlung mit einbezogen. Besonders die Romanabschnitte über die Herstellung und Entstehung von Speiseeis sowie die (ursprüngliche) Leidenschaft für die immer wieder neu hergestellten Sorten empfand ich als äußerst gelungen.

 

Die Lebensgeschichte des Protagonisten Giovanni fand ich leider weniger interessant. Mir waren es teilweise zu viele (meiner Meinung nach überflüssige) Beschreibungen, doch wenig Handlung, die die Geschichte vorangebracht hätte. Noch dazu nimmt die Inhaltsbeschreibung des Romans in meinen Augen viel zu viel vorweg, da sie mindestens zwei Drittel des Inhalts in groben Zügen verrät. 

Jedoch konnte mich der Schreibstil und die Sprache des Autors überzeugen. Der Roman ließ sich gut lesen, der Schreibstil war poetisch und gut gelungen. 

Insgesamt halte ich den Roman für durchwachsen: Die Rahmenhandlung, d.h. die Eröffnung und die langjährige Geschichte des Eiscafés gefiel mir sehr gut, im anderen Teil des Romans fehlte es mir an Spannung.