Rezension

Ein Roman um ein Familiengeheimnis über 100 Jahre

Die Frauen der Rosenvilla - Teresa Simon

Die Frauen der Rosenvilla
von Teresa Simon

Bewertet mit 5 Sternen

Klapptext

 

“Anna Kepler, Erbin einer alten Schokoladendynastie, hat gerade ihre zweite Chocolaterie in der Dresdner Altstadt eröffnet. Auch die Familienvilla hat Anna wieder in Familienbesitz gebracht. Als sie den legendären Rosengarten, der der Villa einst ihren Namen gab, neu anlegt, stößt sie auf eine alte Schatulle. Sie enthält das Tagebuch einer Frau, die vor hundert Jahren in der Villa gelebt hat. Doch Anna hat noch nie von dieser Emma gehört und begibt sich auf Spurensuche. Dabei stößt sie auf ein schicksalhaftes Familiengeheimnis …”

 

Meine Meinung

 

“Die Frauen der Rosenvilla” von Teresa Simon hat mich von Anfang an abgeholt und mitgerissen. Anna Kepler bewohnt endlich ihre Rosenvilla, wie sie früher genannt wurde. Nach viel Zeit, Geld und Schweiß hat sie den Garten wieder in ein Rosenmeer verwandelt und beim einsetzen der letzten Rosen, eine Schatulle gefunden. Was sie aus deren Inhalt über ihre Familie und die Frauen der Rosenvilla erfährt, stürzt sie in ein Meer aus Liebe, Verrat, Betrug und Mord. 

 Wieder einmal hat mich ein Buch gefunden indem es um Familiengeheimnisse geht und in verschiedenen Zeiten spielt. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich solche Bücher liebe. 
Teresa Simon zeigt uns zuerst in der Gegenwart, Anna Kepler die nach dem Tod ihres Großvaters seine Rosenvilla geerbt hat. Sie ist eine zielstrebige und neugierige junge Frau, die zudem eine wunderbare Gabe besitzt. Ihr Gabe hat sie zu ihrem Beruf gemacht und zwei gut laufende Schokolaterie beschert.  Mit viel Liebe und Leidenschaft erfindet sie immer neue Variationen an Pralinen. Nachdem wir Anna kennengelernt haben, kommen nun auch die anderen Frauen der Rosenvilla ins Spiel. Anna findet in der Schatulle einige Tagebucheinträge von drei Frauen, die augenscheinlich verwandt sind; Helene, Emma und Charlotte. Es kommen nun andere Handlungsstränge dran und wir dürfen zeitweise in die Zeiten der jeweiligen Frau schnuppern. Die Tagebucheinträge erstrecken sich von 1892 bis 1940. Zwar sind es nur Bruchstücke dessen, was einmal gewesen sein muss, aber es sind genau die Aufzeichnungen in denen Anna später das Familiengeheimnis entdeckt. 

Teresa Simon gelingt es mühelos, ihren vier Frauen ein Profil zu geben, sodass man sich mühelos in allen Erzählsträngen und Zeitebenen zurechtfindet. Alle vier Frauen haben einen starken Willen, doch während Anna ihr Leben so führen kann, wie sie es möchte, waren Helena, Emma und teilweise auch Charlotte Opfer ihrer Zeit und mussten sich den gesellschaftlichen Zwängen beugen. 

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Die Spannung ist bereits nach dem ersten Kapitel da und bleibt bis zum Schluss. Man ahnt zwar was das große Geheimnis ist, aber bis zum Schluss war ich mir um die Umstände nicht sicher. Es hat mir viel Spaß gemacht Anna und die Frauen der Rosenvilla zu begleiten und in andere Zeiten zu schnuppern. Die Charaktere sind wunderbar klar herausgearbeitet und passen sich wunderbar in die Geschichte ein. Jeder Charakter hat seine Stärken und Schwächen und wirkt auf mich, als Leser, real. Die Umgebung und Dresden sind sehr gut beschrieben und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen.

Das Ende war ein gelungener Abschluss. Die Rezepte sind zum Schluss noch einmal alle abgebildet und schreien danach, nachgemacht zu werden. Dieser Roman ist eine gelungen, runde Geschichte geworden, die einen richtig schön fesselt.

 

 

 

Mein Fazit

 

“Die Frauen der Rosenvilla” ist eine spannende, berührende und fesselnde Familiengeschicht in Dresden. Starke Frauen, Schokolade und ein Familiengeheimnis sind für mich eine super Mischung. Eine klare Kaufempfehlung für alle die diese Mischung lieben.