Rezension

ein routiniert geschriebener Roman, der mir sehr gut gefallen hat

Die Erbin
von John Grisham

Bewertet mit 5 Sternen

John Grisham ist selbst Jurist und so ist es verständlich, dass seine Romane in diesem beruflichen Umfeld spielen. Der Autor hat mittlerweile eine große Anzahl an Romanen geschrieben, wobei seine großen Erfolge wie " Die Firma ", " Das Urteil "," Das Testament" zu nennen sind. Zwischendurch hatte er meiner Meinung nach einen kleinen Durchhänger, vielleicht war es zu viel , dass der Verlag jedes Jahr ein Buch verlangte. Doch seine neuen Bücher können mich wieder begeistern , wie auch sein neuer Roman " Die Erbin ".

Dieser Roman spielt in den achtziger Jahren in Mississippi, einem Staat im Süden der USA, der zum Teil noch mit der Problematik der Rassentrennung in den Köpfen der Menschen zu kämpfen hat.
Seth Hubbard, ein Einzelgänger aus Clanton , einem kleinen Ort in Ford County , wird eines Tages an einem Baum erhängt vorgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass er an Lungenkrebs erkrankt war und nicht mehr lange zu leben hatte. So ist sein Selbstmord zu erklären. Was allerdings auf Unverständnis stößt , ist sein Testament, das Jack Brigance, ein Anwalt aus Clanton, eines Morgens vorliegt mit dem Auftrag, dieses Testament durchzubringen, denn der Inhalt ist brisant. Hubbard widerruft sein vorheriges Testament, in dem er seine Kinder und Enkelkindern als Erben eingesetzt hatte und vermacht in dem neuen Testament 90% seines 24 Millionenerbes an seine schwarze Haushälterin Letti, die ihn das letzte Jahr vor seinem Tod gepflegt hat. Dass dieses Testament angefochten wird , ist John Brigance klar. Ärger ist vorprogrammiert.

Sicherlich schreibt ein "alter Hase" wie John Grisham routiniert, doch dieses Buch hat mir trotzdem sehr gut gefallen. Es ist flüssig zu lesen, den Plot finde ich fantastisch und für mich war es sehr spannend zu erfahren, wie dieser Prozess um das Millionenerbe ausgeht. Grisham hat dies meiner Meinung nach sehr gut in Szene gesetzt, indem er ein Ende ausgesucht hat, was man nicht erahnen konnte und das mehr als spektakulär ist. Die siebenhundert Seiten dieses Buches waren für mich schnell gelesen , was für mich immer ein Hinweis auf gute Unterhaltung ist. Trotzdem dieses Buch ein Roman und kein Thriller oder Krimi ist, war das Buch für mich spannend. Sicherlich erschlägt einen zu Angang die Menge an Personen, die Grisham ins Geschehen bringt.Da wäre ein Personenverzeichnis am Ende oder Anfang des Buches von Nutzen gewesen und auch seine juristischen Erläuterungen können manchen Leser abschrecken. Ich fand sie aber nützlich, weil sie für das Verständnis dieses Prozesses nötig waren und wer die Bücher von John Grisham kennt weiß, dass das in seinen Büchern immer der Fall ist.
Für die eine oder andere Länge und das fehlende Personenverzeichnis gibt es Abzug in der B- Note um 0,5 %, ansonsten habe ich " Das Erbe " als eines sehr besten Bücher empfunden und empfehle es gerne weiter.