Rezension

Ein ruhigeres Ende wie erwartet, dennoch ein toller Abschluss der Trilogie!

Unearthly. Himmelsbrand - Cynthia Hand

Unearthly. Himmelsbrand
von Cynthia Hand

Bewertet mit 5 Sternen

„Unearthly – Himmelsbrand“ von Cynthia Hand ist der abschließende dritte Teil der Trilogie „Unearthly“, einer UrbanFantasyserie rund um die Protagonistin, dem Engelsblut Clara. Das Buch ist als Taschenbuch im Rowohlt Verlag erschienen und umfasst inklusive Prolog und Danksagung der Autorin 445 Seiten. Wie auf den beiden Covern der vorigen Bände ist auch hier eine junge Frau in einem romantischen langen Kleid, diesmal wieder in der Farbe Weiß, im Wald zu sehen. Der Schriftzug des Titels schwingt sich wie bei den beiden anderen Büchern in erhabenen, glänzenden Buchstaben in der unteren Hälfte über das Bild.

Clara hat wieder eine Vision. Sie steht in völliger Dunkelheit, sie weint und ihr ist bewusst, dass sie furchtbare Angst hat. Diese Vision hat sie in der Zeit des Aufbruchs zur Universität Stanford. Doch im Gegensatz zu ihrer Freundin Angela, die dort auch studieren wird, hat sie sich noch nicht für ein bestimmtes Fach entschieden. Ihrem besten Freund Christian geht es genauso. Auch er wird in Stanford studieren. Endlich meldet sich auch ihr untergetauchter Bruder Jeffrey wieder bei ihr. Zwei Dinge kristallisieren sich ziemlich schnell heraus. Zum einen verspürt Clara zunehmend den Wunsch mit ihrem Beruf Menschen helfen und heilen zu wollen. Zum anderen verdichtet sich ihre Vision und sie erkennt, dass Christian ihr zur Seite stehen wird. Eines Tages meldet sich ihr Vater bei ihr und fordert sie dazu auf, mit ihm intensives Schwerttraining zu betreiben. Auf ihren Wunsch hin darf Christian ebenfalls daran teilnehmen. Angela, die sich  im Sommerurlaub in Italien in einen graugeflügelten Engel verliebt hat, zieht sich unterdessen immer mehr zurück. Und der Schwarzflügel, gegen den Clara bereits einmal gekämpft hat, taucht immer wieder in Claras Umgebung auf. Worin wird ihre Aufgabe diesmal bestehen?

Zunächst einmal muss ich feststellen, dass man in die Geschichte nicht so gut hineinfinden wird, wenn man die vorigen Bände nicht gelesen hat. Doch wer die ersten beiden Bücher kennt, wird immer wieder kleine Hinweise auf frühere Handlungen finden, die helfen sich zurückzuerinnern. Nachdem sie ihre Beziehung zu Tucker beendet hat, versucht Clara nun zunächst einmal einen klaren Kopf in Sachen Liebesleben zu bekommen. Dazu gibt Christian sich große Mühe ihr näherzukommen. Claras Vater zeigt ihr, wie sie sich durch ihre engelischen Kräfte an einen anderen Ort wünschen kann. Doch jedes Mal landet sie zuerst in Tuckers Scheune. So kämpft sie auch weiterhin mit ihren Gefühlen. Hinzu kommt aber, auch aufgrund der bisherigen Erfahrungen, die immer größer werdende Angst vor der ihr unbekannten Aufgabe aus der Vision  Ihre Fähigkeiten und Kräfte als Engelsblut haben sich mit der Zeit immer mehr entfaltet, so auch ihr Einfühlungsvermögen. Insgesamt wirkt Clara als Protagonistin gereifter. Wurde in den beiden ersten Bänden noch im Anschluss einer ernster zu nehmenden Szene eine heitere von der Autorin eingeflochten, so fehlen die auflockernden Schilderungen hier fast vollständig. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Die Erzählung erfolgt aus der Ich-Perspektive von Clara, so dass der Leser immer an ihrer Seite bleibt und sie ihre Eindrücke und Gefühle mit ihm teilen kann. Die neuen Charaktere sind interessant und einige davon lassen sich nicht unbedingt direkt als gut oder böse einordnen. Insgesamt habe ich ab etwa der Hälfte des Buchs nochmal eine Spannungssteigerung empfunden. Während des Lesens aller drei Bücher wird fast jeder entweder  Tucker oder Christian favorisiert haben. Leider wird eine der Seiten wohl vom Ende eher enttäuscht sein. Überhaupt gestaltet sich das Finale etwas ruhiger wie von mir erwartet. Für mich ist das Buch ein passender Abschluss der Romantasy-Trilogie und ich vergebe 4,5 Sterne, die ich nach oben aufrunde.