Ein schauderhaft guter Thriller der die Atmosphäre des 18. Jahrhunderts herauf beschwört.
Der historische Thriller „Das Sündenhaus“ von Antonia Hodgson hat mich auf den ersten Blick durch das mystieröse und unheilverkündende Cover in seinen Bann gezogen. Die dunklen Farben, das Herrenhaus im Hindergrund und der Umriss des Gentlemans lassen das Versprechen einer dramatischen und gruseligen Geschichte entstehen.
Die beiden vorherigen Romane über Tom Hawkins „Das Teufelsloch“ und „Der Galgenvogel“ habe ich nicht gelesen. Die Angst bezüglich möglicher Verständnissprobleme kann ich gleich vorweg ausräumen, denn für den Fall in Antonia Hodgsens neuesten Roman benötigt man keinerlei Vorkenntnisse. Lediglich wenn man die Vergangenheit und die genaueren Umstände um Tom Hawkins in Erfahrung bringen möchte, ist es wohl ratsam auch noch diese Geschichten zu lesen.
Wirklich gelungen ist das Setting des 18. Jahrhunderts, das Herrenhaus auf dem Landsitz und die dazugehörigen Protagonisten. Das dynamische Trio aus Tom Hawkins, seiner Frau Kitty und dem jungen Sam hat mich einfach in seinen Bann gezogen. Dabei habe ich besonders den jungen Sam durch seine außergewöhnliche Persönlichkeit schnell in mein Herz geschlossen. Auch die weiteren Protagonisten der Geschicht wurden mit einer feinen Feder gezeichnet, so dass man sie sich bildlich vorstellen kann. Im Gegensatz zu den bestechenden Charakteren hat es dem Handlungsverlauf etwas an Tempo und Explosionskraft gefehlt.
Antonia Hodgson hat mit ihrem historischen Thriller „Das Sündenhaus“ mein Interesse durch ihre tolle Erzählweise und geschickte geknüpfte Intrigen aus dem 18. Jahrhunderts geweckt, so dass ich mir die beiden Vorgängerbände sicherlich auch noch vornehmen werde.
Ein Nachwort mit Informationen zu den geschichtlichen Hintergründen wie z. B. die Finanzkrise (Südseeblase) und historische Persönlichkeiten runden die Geschichte zusätzlich ab.