Rezension

Ein schaurig schöner und spannender Reihenauftakt !

Darkmouth -Der Legendenjäger
von Shane Hegarty

Bewertet mit 5 Sternen

Nur selten ist sich die Bakery-Familie in Sachen Buch so schnell einig gewesen wie bei DARKMOUTH. Bereits nach dem ersten Blick aufs Cover war uns allen klar: Dieses Buch MÜSSEN wir lesen. Denn die Aufmachung alleine ist ja schon gigantisch und schreit, gerade bei uns Gruselfans, nach voller Aufmerksamkeit. Als das Buch dann hier ankam brachen beinahe Streitereien aus, wer denn nun zuerst lesen darf. Man wurde sich einig, in dem man Streichhölzchen zog. Ratet wer gewonnen hat ? ;)

Trotz der Tatsache, das drei Personen dieses Buch verschlungen haben, wird es nur diese eine Rezension geben, bei der ich versuchen will, alle Meinungen, die sich gar nicht so sehr voneinander unterscheiden, unter einen Hut zu bekommen.

Beginnen wir mit der Optik. Wer denkt, das dieses Cover schon der Knüller ist, der sollte sich das Buch dringend mal in Natura ansehen. Denn die Gestaltung ist der helle Wahnsinn. Hier wurde viel Liebe zum Detail bewiesen, denn neben dem schwarzen Schnitt und unterschiedlichen Schrifttypen, sind es besonders die Zeichnungen und Bilder zu Beginn eines jeden Kapitels, die uns in ihren Bann schlagen.

Weiter gehts mit dem Einstieg in die Geschichte, der uns allen gut gelang, auch wenn sich bei unserem Sohn aufgrund der Seitenzahl die Begeisterung zunächst in Grenzen hielt. Nach ein paar wenigen Seiten hat es allerdings, Dank des packenden und leichten Schreibstils von Shane Hegarty, auch ihn gepackt und er konnte, genau wie wir, vollends in die Geschichte eintauchen, die neben reichlich Spannung auch jede Menge Witz birgt.

Der kommt besonders durch Hauptprotagonist Finn zustande, denn der ist, man kann es leider nicht anders sagen, schon ein ganz schöner Tollpatsch. Allerdings hat man es auch nicht gerade leicht, wenn man im Schatten seines Vaters, dem letzten legendären Legendenjäger steht und die ganze Stadt von einem erwartet, das man gefälligst seiner Aufgabe nachkommt und die Menschen vor Legenden beschützt. Finn reagiert oft zu verhalten oder aber so chaotisch, das er sich in beinahe ausweglose Situationen manövriert. Wenn es nach ihm ginge, dann könnten ihn diese Viecher allesamt gern haben, denn er würde lieber Tierarzt werden, als sich mit geifernden Monstern herumzuschlagen. Doch leider ist ihm diese Bürde nun einmal auferlegt und als sich auf der "Verseuchten Seite" etwas Dunkles und Böses zusammenbraut, muss Finn ran und sich den Legenden stellen.

Er ist ein liebenswerter, schön ausgearbeiteter Charakter den wir schnell ins Herz geschlossen haben. An Finns Seite steht Emmie, ein vorwitziges, furchtloses Mädchen, das bei mir mit ihrer neugierigen Art für den ein oder anderen Lacher, bei meinem Sohn jedoch für genervtes Augenrollen sorgte, weil sie Finn dauernd belagert und ihm permanent Fragen stellt die mit seiner Arbeit als Legendenjäger zu tun haben.

Die Protagonisten sind allesamt ein bisschen schräg und die Atmosphäre ist düster, wenn sie auch durch Humor immer wieder etwas aufgehellt wird. Das Setting ist grandios, die Monster, pardon Legenden, sind schaurigschön und irgendwie fühlt man sich beim Lesen permanent an eine Welt erinnert, die auch aus Tim Burtons Feder stammen könnte. Sollte Shane Hegarty je eine Verfilmung seiner Reihe anstreben, dann hoffe ich sehr, das die beiden zusammenarbeiten. Das wäre ein visuelles Fest.

Wir kommen alle drei zu dem Schluß das uns das Buch sehr gut unterhalten hat, für einen 12-jährigen genau die richtige Mischung aus Spannung, Grusel und Fantasy bietet und wir uns schon jetzt ganz monstermäßig auf die Fortsetzung freuen.

Fazit:
"Darkmouth - Der Legendenjäger" ist ein schaurig schöner Auftakt, der uns neben seiner genialen Optik ganz besonders durch seine schrägen, liebenswerten Charaktere, sowie durch seine Spannung, seine Atmosphäre und seinen feinen Humor begeistern konnte.
©Ina's Little Bakery