Rezension

Ein Schlag ins Gesicht der Emanzipation

Mein Mann, seine Frauen und ich - Hera Lind

Mein Mann, seine Frauen und ich
von Hera Lind

Bewertet mit 2 Sternen

Nadia tritt am Anfang des Buches als selbstbewusste Frau mittleren Alters auf, die sich ihrer Wirkung auf Männer und ihrer Position in der Gesellschaft sicher ist. 
Auch die Tatsache, dass sie zum Islam konvertiert und mit Karim in die Nähe seiner ersten Frau zieht, kann ich noch nachempfinden und unter dem Aspekt der Liebe einordnen. 
Dass sie sich von ihm aber fortwährend hinters Licht führen lässt und wissentlich immer wieder in seine Arme zurückkehrt, übersteigt dann aber meine Vorstellungskraft gewaltig. 
Aufgrund von Vorwegnehmungen (Neudeutsch: Spoiler) möchte ich nicht zu viel Verraten, denke aber der Titel des Buches "Mein Mann, seine FrauEN und ich" trägt genügend Informationen in sich, um sich zu denken, was in der Mitte des Buches auf Nadia zukommt. 
 
"Handwerklich" gesehen ist dieses Buch ein gelungener Roman, wie man ihn von Hera Lind gewohnt ist. Es gibt Höhen und Tiefen und der Aspekt, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht, hat auf mich einen zusätzliches Reiz ausgelöst. 
 
Die Tatsache, dass Nadia als aufgeklärte, westlich geprägte Frau ihre Überzeugungen aber derart über Bord wirft, hat mich wirklich geschockt und mich regelmäßig zur Weißglut gebracht.
 
Fazit: 
 
Eine Geschichte die zwar unter die Haut geht, mich aber leider nicht unterhalten, sondern nur aufregen konnte. Als Sachbuch top, konnte es mich als Roman nicht überzeugen.