Rezension

Ein schön geplotteter Zeitreiseroman - ein echter Pageturner, gespickt mit große Gefühlen

Zeitsplitter - Die Jägerin - Cristin Terrill

Zeitsplitter - Die Jägerin
von Cristin Terrill

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein Mädchen. Zwei Zeiten. Und eine Liebe, die alles verändert ...

Meine Gedanken zu dem Buch:

Mit Zeitsplitter - die Jägerin legt die Autorin Cristin Terrill einen Debütroman vor, der der es in sich hat. Der Zeitreise-Roman war noch nicht veröffentlicht, da wurden die Filmrechte schon verkauft dafür. Wenn das mal kein gelungener Start ist. Ich lese immer wieder gerne Zeitreiseromane im YA-Bereich und ich war dementsprechend gespannt, was mich hier erwarten würde. Schon allein der Text auf der Rückseite des Buches, der aus zwei Sichten geschrieben ist, machte mich sehr neugierig.
Die Covergestaltung selbst sprach mich persönlich dagegen leider überhaupt nicht an. Hier muss ich anmerken, dass ich das amerikanische Originalcover um einiges interessanter und auch passender zum Inhalt finde. Dieses Cover erscheint mir persönlich viel zu lieblich und zu weich.Aber ich könnte mir vorstellen, dass es die Alters-Zielgruppe ganz gut anspricht.
Aber wie gesagt, die Inhaltsangabe überzeugte mich und schon nach ein paar gelesenen Seiten war ich mitten im Geschehen. Ich bin quasi durch die Zeit gereist und flog zwischen Em und Finn in der Zukunft und zwischen James und Marina in der Vergangenheit hin und her, versuchte Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen, was da gerade passierte - und vor allem wie und weshalb. Man kann getrost sagen: mich hatte  das Lesefieber gepackt!
Cristin Terrills Schreibstil ist sehr ansprechend und angenehm zu lesen. Erzählt wird die Geschichte in der ich-Perspektive - mal aus Ems Sicht, dann wieder aus Marinas Sicht. So gewann ich als Leser direkten Einblick in die Gedanken und Emotionen der zwei Mädchen, die doch so sehr Eins sind...
Zwar ist dadurch auch das Sichtfeld auf die weiteren Charaktere - vor allem James und Finn - eingeschränkter, aber dennoch empfinde ich diese Wahl der Perspektive als sehr gelungen. Ich erlebte eine Entwicklung der Charaktere mit und wurde Zeuge davon, wie Geschehnisse und Entwicklungen der Zeit sich auf die einzelnen Personen auswirken, sie verändern. Heute ist die große Sorge zum Beispiel noch das Aussehen auf der Party oder was die Freundinnen von einem denken, etwas später ist das nackte Überleben das einzige was zählt. Die Gedanken verändern sich, die Sichtweise auf die Dinge verändert sich. Man sieht, geprägt durch die äußeren Umstände, sein jüngeres Ich und auch seine Freunde aus einem anderen Blickwinkel. Die Autorin hat es auch nicht versäumt, typische Verhaltensklischees, vor allem im Arm-Reich-Konflikt, aufzugreifen und darauf aufmerksam zu machen. Dies erscheint nicht belehrend, aber es regt doch zum Nachdenken an.
Die Zeitreise-Aspekte sind gut dargestellt und erklärt, so habe ich es zumindest empfunden. Ich bin aber auch keine Physikerin und enthalte mich lieber, was die Korrektheit der Angaben betreffen könnte ;-)

"Ich werde herausfinden, wie die Zeit funktioniert, und dann bringe ich alles in Ordnung."
"Alles?"
"Alles. Ich verändere die Welt." [Zitat Seite 328]

Kurz & gut - mein persönliches Fazit
"Zeitsplitter - Die Jägerin" ist ein schön geplotteter Zeitreise-Roman, der es mir wirklich angetan hat. Er zeigt auf gekonnte Weise auf, was Entscheidungen von heute möglicherweise morgen schon bewirken können. Ein echter Pageturner, gespickt mit große Gefühlen, die doch nie zu kitschig wirken. Liebe und Opferbereitschaft sind ein großes Thema, ebenso wie der Sinn für wahre Freundschaft und Zusammenhalt.
Die Autorin schreibt zu diesem Zeitpunkt schon am zweiten Band - ich bin jetzt schon sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

© Rezension: 2014, Alexandra
buecherkaffee.blogspot.de