Rezension

Ein schöne Geschichte über Schottland und die Anderwelt

Midirs Sohn - Marlies Lüer

Midirs Sohn
von Marlies Lüer

Bewertet mit 4 Sternen

 "Midirs Sohn" von Marlies Lüer verspricht eine kleine Reise ins frühere Schottland, inklusive ihren Mythen und Sagen um die Anderwelt. Es ist der erste Teil der "Drachenschwert-Trilogie" und verspricht Großes.
 
Als Fantasybuch-Liebhaber fällt es leicht, sich von Schottland verzaubern zu lassen. Schon allein die Saga um Avalon lässt mein Herz höherschlagen. Marlies Lüer erzählt eine Geschichte, die in Schottland im Jahre 1862 spielt und in der die Mythen noch allgegenwärtig sind. Die Autorin vermengt gekonnt das ruppige, harte Leben in der realen Welt und die schöne, sorgenlose Anderwelt.
Am Anfang des Buches lernen wir die junge Celia kennen und dürfen miterleben, wie ihr Magisches und Schönes widerfährt. Diesen Teil mochte ich tatsächlich am liebsten, da es so unschuldig und zauberhaft zu lesen war. Im weiteren Verlauf des Buches lernen wir einen anderen Protagonisten kennen, und die Geschichte wird ein wenig "ernster". Der Leser ist in diesem Teil eher im rauen Schottland 1862 unterwegs und begleitet den Elbenkrieger Fearghas auf seinem schwierigen Weg durch die Menschenwelt. Er stolpert natürlich über Celia, aber vielleicht anders, als ihr denkt.
 
Obwohl es ein Fantasybuch ist, verstecken sich doch ein paar tiefgründigere Themen in der Geschichte. In Bezug auf die Bewohner der Anderwelt wird darauf eingegangen, was nach dem Tod geschieht, was ich sehr schön und passend fand. Es verleiht dem Buch Tiefgründigkeit. Auch werden moralische Dinge diskutiert, die ebenfalls gut passten.
Die Geschichte hält einen guten Spannungsbogen, ist aber eher ruhig als spannungsgeladen.
 
Die Charaktere sind schön durchdacht. Sowohl der Elb Fearghas, der menschliche Verhaltensweisen erst noch richtig deuten lernen muss, als auch Celia, die sich im Laufe der Zeit charakterlich sehr verändert hat. Es ist alles stimmig und passt gut zur Story.
Der Schreibstil ist wirklich sehr schön. Marlies Lüer entführt mit ihren bildhaften Beschreibungen tatsächlich ein wenig nach Schottland und in die Anderwelt.
Auch hat die Autorin ein paar schöne Fabelwesen und magische Orte gezaubert, die sehr überzeugend waren. Eine wirklich schöne Geschichte, die nicht nur mit Tiefgründigkeit glänzt, sondern auch mit tollen Fantasyelementen.

Fazit:
 
Der erste Band der Drachenschwert-Trilogie "Midirs Sohn" von Marlies Lüer reist mit dem Leser nach Schottland ins Jahr 1862. Dort sind Mythen und Sagen noch allgegenwärtig und perfekt für die Inszenierung der Anderwelt. Elben und Fabelwesen vermengt mit dem rauen Schottland, sind eine wirklich schöne Kombination und kommen wunderbar zur Geltung. Ebenso glänzt die Story mit Tiefgründigkeit. Sehr empfehlenswert!