Rezension

Ein schönes Debüt

Frühlingsglück und Mandelküsse - Emilia Schilling

Frühlingsglück und Mandelküsse
von Emilia Schilling

Bewertet mit 5 Sternen

INHALT
Die 26-jährige Wienerin Charlotte Paul, genannt Charlie, arbeitet als Patissière im Hotel Elisabethhof und träumt von einer Heirat mit Freund Eddie. Doch Eddie betrügt sie und der arrogante Daniel Eppensteiner soll neuer Hoteldirektor werden. Kurzum, Charlies Leben ist momentan alles andere als leicht...

MEINUNG
Emilia Schillings Debütroman konnte mich durch seine locker-leichte wie witzige Schreibe restlos von sich überzeugen. Mit der Hauptfigur und Ich-Erzählerin Charlie hat Schilling eine absolut authentische Figur geschaffen, mit der man als Leser gern mitfiebert. Ihre Emotionalität, ihre Tollpatschigkeit und ihre Backkunst machten sie ab der ersten Seite sympathisch. Zudem imponierte mir Charlies unerschütterliches Wesen. Ihre Kabbeleien bzw. Gespräche mit Daniel Eppensteiner, dem neuen Hoteleigner, trugen viel Situationskomik in sich, so dass ich bei der Lektüre mehr als einmal herzlich lachen musste. Der attraktive und überhebliche Daniel ist das perfekte Gegenstück zur backenden Chaosqueen Charlie. Seine Abneigung gegen alles Süße machte ihn für Charlie umso interessanter. Doch im Laufe der Handlung öffnete sich der Hotelier immer mehr und zeigte sein wahres Ich - wirklich eine positive Wende. Die zweite wichtige männliche Figur ist Eddie, Charlies Freund. Letzterer stammt im Gegensatz zu Charlie allerdings aus reichem Hause und denkt lieber an seine eigene Karriere als an eine gemeinsame Zukunft mit der Konditorin.
Neben den genannten Hauptfiguren sind Schilling mit Charlies liebenswerten WG-Freundinnen Kati und Jasmin oder dem einfühlsamen Bäcker-Kollegen Alex spannende sowie unterhaltsame Nebenfiguren gelungen, die den Plot allesamt bereichern. Abgesehen von Charlies emotionalen Irrungen und Wirrungen mit Daniel und Eddie geht es in Schillings Roman auch ums Backen. So hat die Autorin jedem ihrer Kapitel ein delikates und prägnantes Backrezept, z. B. Linzer Torte oder Apfelstrudel, vorangestellt. Die lesenden Naschkatzen werden Charlies Kreationen sicherlich sofort nachbacken wollen. Darüber hinaus fand ich das österreichisch-deutsche Glossar gleichsam sehr putzig und informativ. Der traumhafte Handlungsort Wien mit seiner hohen Kaffeehausdichte bot die perfekte Kulisse für diese durch und durch "süße" Geschichte.

FAZIT
Eine sommerlich-leichte Story, deren 350 Seiten wie im Flug gelesen sind und die gute Laune macht.