Rezension

Ein schwerer Abschied von der Familie

Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel
von Amanda Prowse

Bewertet mit 4 Sternen

Das vorliegende Buch fügt sich in eine Reihe in jüngerer Zeit erschienener Romane ein, die sich dem Thema Sterben widmen. In stabiler Verfassung sollte schon sein, wer die Geschichte rund um die 32jährige Poppy liest, die sich aus heiterem Himmel der Diagnose einer unheilbaren Krebserkrankung stellen muss. Anderenfalls würde  einen die Geschichte gemütsmäßig vielleicht herunterziehen. Poppys sich noch über mehrere Monate erstreckender Leidensweg, der wie von Anbeginn an bekannt ist, unweigerlich in ihren Tod mündet und also ein Happy End ausschließt, wird sehr berührend und realitätsgetreu dargestellt. Wir begleiten Poppy auf ihrem schweren Weg, von allen geliebten Personen in ihrem Leben Abschied zu nehmen und Vorbereitungen für die Zeit nach ihrem Ableben zu treffen. Am schwersten ist es für sie, ihre erst zwei- und neun Jahre alten Kinder zurücklassen zu müssen, so dass Poppy bemüht ist, schöne Erinnerungen für sie zu schaffen.  Die Kinder sind es auch, die mit ihrem Tun und Sagen für durchaus amüsante Momente sorgen und verhindern, dass das Ganze zu traurig wird. Auf das eine oder andere einfach nur kitschig wirkende Klischee hätte die Autorin gut und gerne verzichten können, z.B. die kleine Affäre zwischen Ehemann und bester Freundin, die zu allem Überfluss auch noch Poppys Segen für eine spätere Ehe erhalten.

Alles in allem aber ein wunderbarer Roman, der Anlass dazu sein könnte, sich einmal mit dem Tabu-Thema Tod zu befassen.

Kommentare

Arietta kommentierte am 10. November 2015 um 12:00

Das ist eine wirlich sehr schöne aund Aussagekräftige Rezension.

 

Ich fand das Buch auch sehr berührend und stark Aufwühlend.