Rezension

Ein schwieriger Krimi, aber er lohnt sich

Ritter und die Al Qaida - Stefan Schweizer

Ritter und die Al Qaida
von Stefan Schweizer

Bewertet mit 5 Sternen

Der sehr aktuelle und sehr spannende Krimi handelt von der Jagd auf einen Terroristen der Al-Quaida, der in Stuttgart einen brutalen Terrorakt begehen will,
Kein einfacher Krimi. Als Leser hat man kaum die Möglichkeit sich mit einer Person oder mit der Handlung zu identifizieren. Der ""Held" ist kein Held, sondern ein Kriminalkommissar mit einer gehörigen Menge an persönlichen Macken. Der "Antiheld" ist wahrhaftig kein Held, sondern ein fanatisch Getriebener.
Und das Land, in dem die Handlung stattfindet, ist Deutschland, und manchmal muss man sich für sein Land schämen. 
Ein CIA-Agent in diesem Roman:
"Aus unserer Sicht muss die deutsche Politik im Krieg gegen den Terror als unzureichend angesehen werden."
Dulles nickte und schmunzelte wegen der Formulierung, die der ehemalige Präsident der USA geprägt hatte.
"Weder innenpolitisch noch außenpolitisch. Innenpolitisch setzen die Deutschen auf eine Art Appeasement-Politik. Sie haben zahlreiche geheime Abkommen mit unterschiedlichen Terrororganisationen auf deutschem Boden. Im Gegenzug lassen die deutschen Sicherheitsbehörden sie in Ruhe. Die Extremisten haben in Deutschland einen perfekten Rückzugsraum, um in Ruhe Attentate gegen uns oder unsere Verbündete zu planen. Diese Geheimpolitik Deutschlands läuft unseren Interessen total zuwider."  (Seite 178)
Wenn der Autor tatsächlich recht hat (leider ließ sich das von mir im Internet nicht überprüfen), und meiner Meinung nach ist ein solches Szenario durchaus vorstellbar, wie müssen sich dann die Franzosen, Engländer oder die Belgier fühlen?  Wenn das tatsächlich Realität wäre, dann wird mir die deutsche Politik zutiefst zuwider.
Zurück zum Buch.
Wie schon oben beschrieben ist der Roman ein wenig sperrig, aber damit auch um so interessanter. Wer Romane etwas außerhalb der gängigen Klischees mag, der ist mit diesem Krimi gut bedient.
Die Sprache ist Autors ist gut zu lesen, manchmal benutzt er ungewöhnliche Worte (er hatte eine prominente Nase), sein Stil ist ein wenig detailverliebt. Dies im Besonderen, wenn es um Stadt-oder Landbeschreibungen geht.
Seine Figuren  sind spannend und interessant, auch seine Nebenfiguren. Sie und ihre Handlungen sind gut durchdacht.
Und das Buch ist hochinteressant, gibt dem Leser neue Denkanstöße.
Dies ist einer der besten Aussagen, die man über ein Buch machen kann.
Und so bekommt es von mir 5 Sterne .