Rezension

Ein Sciencefiction-Roman mit starken Charakteren

Furtum Memoria - Dörthe Haltern

Furtum Memoria
von Dörthe Haltern

Inhalt:

Als die Menschen von Sturm und Wasser bedrängt wurden, flohen sie, in der Hoffnung, eine neue Heimat finden zu können. Mit Raumschiffen, in einer nie dagewesenen Größe erreichten sie einen Planeten, der sie nicht willkommen hieß. Dort kämpften sie um ihr Überleben, stets bewacht von Angst und Schrecken, Phobos und Deimos.

Jahre später treffen auf dieser unwirtlichen Welt vier Menschen aufeinander, die dasselbe Schicksal vereint. Ein Dieb geht um, der jedoch nicht aus ist auf Reichtum oder Nahrung. Er stiehlt den Menschen ihr kostbarstes Gut: Ihre Erinnerungen.

Meine Meinung:

Die Autorin Döthe Haltern kreierte mit „Furtum Memoria“ einen faszinierenden Sciencefiction-Roman, der mit seiner Komplexität und den starken Charakteren besticht. Vor allem die Akteure dieser Story sind sehr feingliedrig gezeichnet und der erste Eindruck bestätigt sich nicht immer. Die Figuren sind bis zum Schluß für so manche Überraschung gut. Anfangs muss man sich ein bisschen durchkämpfen. Es gibt viele Perspektivwechsel und Zeitsprünge, die man sich im Kopf erstmal sortieren muss, um den Überblick zu behalten. Doch bald findet sich der rote Faden an dem man sich orientieren kann. Es lohnt sich auf jeden Fall dranzubleiben, denn die Autorin schafft eine bedrohliche und dichte Atmosphäre und vermag es bis zuletzt die Spannung zu halten und mit unvorhersehbaren Wendungen zu überraschen. Einziger Kritikpunkt, den ich noch anbringen möchte, sind die teils ausschweifenden Beschreibungen, die meinen Lesefluß etwas gestört haben und den Fortlauf der Handlung zäh gestalteten. Hier hätte man sich auch guten Gewissens auf die Fantasie des Lesers verlassen können.

Dennoch ein Sciencefiction-Roman mit einem stimmigem Grundton, starken Charakteren, einer schlüssigen Handlung und dem Potential einer Fortsetzung.

4 Sterne und eine Empfehlung für interessierte Sciencefiction-Leser