Rezension

Ein sehr atmosphärischer Krimi

Das Küstengrab
von Eric Berg

Über zwei Erzählstränge erfahren wir die Geschichte von Lea, die auf der Insel Poel zu DDR-Zeiten groß geworden ist. Lea hat nach der Wende als Fotografin in Argentinien gelebt. Ein Anruf ihrer Schwester, mit der sie sich während ihrer Jugend gar nicht verstanden hatte, führte sie zurück nach Poel. Lea und ihre Schwester hatten auf der Insel einen Unfall bei dem Sabina, Leas Schwester, ums Leben kam. Lea erlitt bei diesem Unfall eine Amnesie. Gegen den Rat ihrer Psychologin fährt sie nach Poel um herauszufinden, was vor dem Unfall genau passiert ist. Dabei trifft sie auf ihre ehemalige Clique.

Lea erzählt uns ihre Geschichte nach ihrem Unfall aus der Ich-Perspektive. Was zur Folge hat, dass wir ihre Gedanken und Gefühle ganz genau präsentiert bekommen. In Rückblicken erfahren wir in einem weiteren Handlungsstrang die Ereignisse von vor vier Monaten und erhalten einen Einblick in das Leben der Clique 23 Jahre zuvor.

Dieser Krimi ist atmosphärisch dicht erzählt, die Figuren sind genau charakterisiert und sehr interessant. Eric Berg schaffte es mit seinem Erzählstil, mich von der ersten Seite an zu fesseln. Da ich sehr neugierig darauf war, was mit Julian  23 Jahre zuvor passiert ist, und ob das überhaupt herauskommen würde, war für mich der Spannungsbogen von Anfang an ziemlich hoch. Sehr interessant fand ich die Beziehung der Cliquenmitglieder untereinander vor 23 Jahren, in der Gegenwart und ihre Reaktionen auf Leas Erscheinen.

4/5 Sterne für diesen Krimi, der wieder einmal zeigt, dass man Leser auch ohne viel Blutvergießen fesseln kann.