Rezension

Ein sehr bewegender, aber auch dramatischer Roman zweier Familien, die nicht unterschiedlicher sein können und dennoch etwas gemeinsam haben.

Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte - Rachel Joyce

Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte
von Rachel Joyce

Bewertet mit 3.5 Sternen

Zwei hinzugefügte Sekunden schafften es, ein Leben auf den Kopf zu stellen. Genau dies offenbart uns Rachel Joyce mit dieser Geschichte und schafft es die Leser nachdenklich zu stimmen. Ein sehr bewegender, aber auch dramatischer Roman zweier Familien, die nicht unterschiedlicher sein können und dennoch etwas gemeinsam haben.

Klappentext:
Niemand hat das Mädchen mit dem roten Fahrrad gesehen. Nur der elfjährige Byron, der mit seiner Mutter im Wagen sitzt, als der Unfall im dichten Nebel geschieht. Byron weiß sofort: Er darf keinem etwas davon erzählen. Doch in nur zwei Sekunden ist die ganze Welt aus den Fugen geraten – und es wird mehr als ein halbes Leben dauern, bis sie wieder in den Takt kommt. (Textquelle: amazon.de)

Zum Buch:
Das Cover erinnert mich direkt an das Vorgängerbuch der Autorin. Die Covergestaltung ist bis auf das Ziffernblatt und dem Mädchen auf dem Fahrrad identisch. Die beiden Bücher sind inhaltlich jedoch nicht miteinander zu vergleichen und es kam mir hier die Frage auf: Wurde dies nur auf Grund von Werbezwecken so gestaltet?
Der Titel und das Bild mit dem Mädchen sind durch eine Prägung hervorgehoben worden und trotz der genannten Punkte gefällt mir die Covergestaltung sehr gut.

Erster Satz:
„1972 wurden der Zeit zwei Sekunden hinzugefügt..“

Meine Meinung:
Dies ist der zweite Titel aus der Feder von Rachel Joyce und nachdem ich ihr Debüt „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ gelesen habe, hatte ich an dieses Buch hohe Erwartungen, die nicht ganz erfüllt wurden.

Dieser Roman ist in zwei Erzählsträngen abwechselnd geschrieben. Zum einen befinden wir uns im Jahre 1972, dass von Byron selbst, seiner Familie und seinem besten Freund erzählt. An einem ganz normalen Tag geschieht ein Unfall der das Leben der Familie verändern wird. Genau zu der Zeit, als zwei Sekunden der Zeitrechnung hinzugefügt wurden.
In der Gegenwart treffen wir auf einen 50-jährigen Mann, der unter verschiedenen Zwängen/Ticks leidet und der über sein Leben und wie es sich in nur einem kurzen Augenblick verändert hat, erzählt.

Rachel Joyce konnte mich mit dieser dramatischen und emotionalen Geschichte nachdenklich stimmen, jedoch nicht zu hundert Prozent überzeugen. Ich kam sehr schnell in die Geschichte hinein, doch so wirklich fesseln wollte es mich anfangs nicht. Erst gegen Ende des Buches hat mich die Geschichte nicht mehr losgelassen und durch ein Wechselbad der Gefühle getrieben.

Die Tatsache, dass das Hinzufügen der zwei Sekunden im Jahre 1972 wirklich geschehen ist, empfand ich als Grundlage zu dieser Geschichte sehr gelungen. Die Geschichte zeigt uns, dass zwei Sekunden mehr oder weniger ein ganzes Leben verändern kann und es bleibt die Frage: Was wäre wenn?

Ich habe leider sehr lange an diesem Buch gelesen, weil mir der Anfang doch zu sehr in die Länge gezogen wurde, aber das Durchhalten hat sich zum Ende hin gelohnt.

Fazit: 
Zwei hinzugefügte Sekunden schafften es, ein Leben auf den Kopf zu stellen. Genau dies offenbart uns Rachel Joyce mit dieser Geschichte und schafft es die Leser nachdenklich zu stimmen. Ein sehr bewegender, aber auch dramatischer Roman zweier Familien, die nicht unterschiedlicher sein können und dennoch etwas gemeinsam haben.