Rezension

Ein sehr empfehlenswerter Thriller - der aber gerne noch eine Spur mehr, an "Psycho" hätte haben dürfen. Ansonsten, eine fantastisch erzählte Geschichte

Passagier 23
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:

 

Martin Schwartz arbeitet als verdeckter Ermittler der extremen Art - kein Risiko ist ihm zu groß, da er sowieso nicht gerade sehr an seinem Leben hängt. Der Grund ist ein unüberwindbares Trauma: seine Frau Nadja und der elfjährige Sohn Timmy, sind vor fünf Jahren während einer Kreuzfahrtreise auf der "Sultan of the Seas" verschwunden. Es heißt, seine Frau hätte einen erweiterten Suizid begangen.
Seitdem hängt Martin zwischen den Seilen und "lenkt" sich durch seinen harten Job ab. Allerdings bekommt er eines Tages einen merkwürdigen Anruf. Auf der "Sultan of the Seas" ist ein kürzlich vermisstes Mädchen wieder aufgetaucht. Auch in diesem Falle ging man vom Selbstmord der Mutter aus, die ihre Tochter mit in den Tod genommen hat. Das bizarre ist, das Mädchen hielt bei ihrem Auffinden  einen Teddybären in den Händen. Den Teddybären von Timmy...
Martin macht sich auf den Weg auf das riesige Kreuzfahrtschiff, ohne zu ahnen, welchen Wahnsinn ihm begegnet.

Meine Meinung:

 

Als jahrelange Fitzek-Leserin wusste ich, das ich mich wieder mal auf ein großes Lese - Abenteuer einstellen kann. Denn bei Fitzek läuft nichts nach Schema F ab. Nein, er versteht es einfach perfekt, dem Leser Irrwege und unerwartete Wendungen zu bescheren, so dass es unmöglich ist, schon mitten drin zu sagen - so wird es gewesen sein.
Und auch bei Passagier 23 war dies wieder der Fall.
Den Plot fand ich schon sehr interessant. Zwar habe ich in letzter Zeit viele Thriller gelesen, die auf dem Meer spielten, jedoch waren die Schauplätze in der Regel Yachten oder Segelboote. Aber ein Kreuzfahrtschiff, dies war mir absolut neu. Fitzek schaffte es, das Schiff in seiner vollen Größe und seinem Prunk perfekt zu beschreiben.
Man hatte diesen Giganten der Meere richtig vor Augen.
Auch die Personen waren wieder sehr gut dargestellt und beschrieben.
Besonders Martin Schwartz mochte ich von Anfang an.

Die Spannung stellte sich so nach und nach ein. Nach einem Prolog, dessen Rätsel & Sinn erst zum Ende hin gelöst wird, erfährt man einiges aus dem Leben des Martin Schwartz. Der aber recht schnell den Anruf vom Schiff bekommt und die Dinge nahmen ihren lauf, über die ich jedoch nichts verraten werde.
Spannung war eigentlich durchweg vorhanden, aber so der richtige "Psycho" kam erst gegen Ende, bei der Auflösung für mich auf. Ein bisschen mehr davon, hätte ich mir doch gewünscht. So manches war mir auch etwas zu viel an "Zufall", aber das ist mein persönliches Empfinden.
Aber ansonsten war es ein sehr empfehlenswerter Thriller, mit einem doch sehr erschreckenden Thema, oder besser gesagt Themen.
Erahnen, was den Täter betrifft, oder was wohl noch so alles passieren mag, das war wieder unmöglich, weil es einfach typisch für Fitzek ist, das es am Ende doch ganz anders kommt, als gedacht. Sehr gut!

Fazit:

Ein sehr empfehlenswerter Thriller - der aber gerne noch eine Spur mehr, an "Psycho" hätte haben dürfen.
Ansonsten, eine fantastisch erzählte Geschichte und Vorsicht: die Danksagung erst zum Schluss lesen, denn danach hält Fitzek noch eine relevante Überraschung bereit!