Rezension

Ein sehr intensives Buch

Im Namen der toten Prinzessin - Kenizé Mourad

Im Namen der toten Prinzessin
von Kenizé Mourad

Bewertet mit 5 Sternen

Kenizé Mourad erzählt das Leben ihrer Mutter, ein Leben in einer bewegten und unruhigen Zeit, in die das Ende des Osmanischen Reiches fällt, das durch Bildung der modernen Türkei abgelöst wird. Eine wahre, bewegende Geschichte.

Dieses Buch gehört zu denen, die mir noch tagelang "nachhängen", deren Geschichte lange in meinem Kopf herumspukt.

Kenizé Mourad erzählt das Leben ihrer Mutter in Form eines Romans, der ungeheuer dicht auf mich wirkte, der das untergegangene Sultanat lebendig werden lässt, der aber auch sehr eindringlich schildert, wie es ist, wenn man ins Exil gezwungen wird, während in der Heimat die moderne Türkei entsteht. Auch über die damaligen Lebensumstände in Indien (zur Zeit Gandhis) wird vieles berichtet, da Mourads Mutter mit einem indischen Radschah verheiratet wird.

In die einzelnen Charaktere kann man sich sehr gut hineinversetzen (sehr aufschlussreich der Kampf um Freiheit, den diese Frau kämpft gegen die Herrschaft der Männer), aufgrund der Intensität des Erzählten nimmt man quasi am Leben der Sultanin und ihrer Umgebung teil. Durch die Schilderungen bis in kleinste Einzelheiten wird man auch mit Sitten und Bräuchen bekannt gemacht.

Man erfährt so einiges über die türkische Geschichte - und dies war für mich als Geschichtsinteressierte besonders interessant. Ich kam mir wie hineingezogen in die Geschichte vor, als sei ich selbst mittendrin...

Die Sprache ist sehr einnehmend und flüssig, man möchte gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Ich möchte dieses Buch wärmstens empfehlen, es ist wert, gelesen zu werden und wird den Leser unweigerlich in seinen Bann ziehen.