Rezension

Ein solide Geschichte... wobei der Klappentext zu viel verspricht

Blind Walk - Patricia Schröder

Blind Walk
von Patricia Schröder

Klappentext: Als Lida sich zusammen mit ihrem Freund Jesper im Internet zu einem »Blind Walk« anmeldet, ahnt sie nicht, auf welch ein lebensgefährliches Abenteuer sie sich einlässt. An einem unbekannten Ort in der Wildnis ausgesetzt, macht plötzlich ein unsichtbarer Fremder Jagd auf die Gruppe und scheint es dabei vor allem auf Lida abgesehen zu haben. Trotz aller Vorsicht gerät sie eines Morgens in seine Fänge und muss zu ihrem Entsetzen erkennen, was für ein grausiger Plan hinter dem ganzen Event steckt.

Meinung:
Als ich den Klappentext gelesen hatte, wusste ich sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss, da die Geschichte genau meinen Geschmack entsprach. Leider wurde ich in dieser Hinsicht dann doch ziemlich enttäuscht, da der Klappentext in diesem Fall einfach zu viel verspricht und falsche Hoffnungen weckt. Da ich nicht spoilern möchte, werde ich nicht näher darauf eingehen, kann aber sagen, dass mir die Auflösung der Story nicht gefallen hat, weil sie einfach nicht meinen Erwartungen an das Buch entspricht. Kurz gesagt, war die Auflösung total am Thema vorbei. 

Ich hatte natürlich auf viel Spannung gehofft, die auch vorhanden war, aber dann leider nicht sehr oft. Man merkt bei diesem Buch schon deutlich, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. 

Die Geschichte ließt man vorrangig aus zwei verschiedenen Perspektiven (pro neues Kapitel), wobei man meistens aus Lida's Sicht ließt. Lida war mir ganz sympathisch, weil sie sich für andere eingesetzt hat und sehr fokussiert ist. Allerdings fand ich ihre ständigen Gefühlswechsel manchmal echt anstrengend. In der einen Minute heißt es noch: "Ich rede nie wieder mit ihm." und keine zwei Minuten später kann sie nicht mehr ohne die Person, mit der sie ja eigentlich nie wieder reden wollte.

Auch beim 'Blind Walk' dabei waren Jesper (Lida's Freund), Thore, Natascha, Joy, Birk und Isabel. Hierbei fand ich es sehr gut, dass jeder von ihnen eine prägnante Eigenschaft hatte und man so die Namen leichter einer Person zuordnen konnte. Die Mischung der Charaktere war dementsprechen sehr gelungen und nicht langweilig. 

Neben Lida's Sicht verfolgt man auch die einer anderen Person, über welche man nur Stück für Stück mehr erfährt.

Erstaunlicherweise hat es sogar eine Liebesgeschichte mit in die Story geschafft, die ich allerdings eher solide fand. Ich weiß nicht, ob die wirklich nötig war, da sie sowieso nicht zwingend in die Geschichte passt und sich nebenbei viel zu schnell bzw. unrealistisch entwickelt hat. 

Den Schreibstil der Autorin fand ich sehr flüssig zu lesen, sodass ich schnell mit diesem etwas dickeren Büchlein fertig war. 

Cover:
Auch wenn das Cover ziemlich schlicht gehalten wurde, gefällt es mir richtig gut. Es hat etwas spannungsgeladenes und wirkt ziemlich mysteriös, was zwar nicht zwingend zur Geschichte, aber immerhin zum Klappentext passt. Die Äste auf dem Cover stellen eine gute Verbindung zur Geschichte dar, welche in einem Wald spielt und dementsprechend gut gewählt wurden. 

Fazit:
Die Charakter waren spannend und die Story hatte Potenzial, was leider nicht ganz so genutzt wurde, wie ich es mir gewünscht hätte. Zusammenfassend war ich einfach etwas enttäuscht, da der Klappentext doch irgendwie mehr verspricht, als man letztendlich bekommt. Trotzdem eine solide Story, die allerdings auch vom richtigen Publikum gelesen werden sollte. 

Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen.