Rezension

Ein Sommer in Macedonia

In Liebe, Layla - Annie Barrows

In Liebe, Layla
von Annie Barrows

Bewertet mit 4 Sternen

1938: Die Senatorentochter Layla wird in den kleinen Ort Macedonia in West Virgina geschickt, nachdem sie sich ihrem Vater widersetzt hat. Dort soll sie im Rahmen des Federal Writers Project die Geschichte Macedonias aufschreiben. Untergebracht als Untermieterin im Hause der Familie Romeyn, lernt sie dort sehr eigenwilligen Mädchen Willa und Bird sowie deren Vater Felix und Tante Jottie kennen. Was Layla noch nicht ahnt: Mit ihrer Arbeit wird sie nicht nur ihr eigenes, sondern auch das Leben der Macedonier verändern... .
Das Buch beginnt ein Bisschen unscheinbar und schleppend, weshalb ich etwas Zeit brauchte, um in die Handlung hineinzukommen, aber dann hat mich die Geschichte gepackt. Zu Anfang habe ich mich gewundert, dass Layla gar nicht im Mittelpunkt steht, so wie es der Titel vermuten lässt. Die eigentliche Erzählerin ist nämlich die zwölfjährige Willa, die sich in diesem Sommer vorgenommen hat, jedes Geheimnis aufzudecken. Sie ist ein sehr neugieriges und aufgewecktes Mädchen, das unbedingt erwachsen sein will, aber vieles wegen ihrer kindlichen Naivität nicht durchschaut. Layla habe ich dagegen oft nur als eine Randfigur empfunden. Gefallen hat mir, dass die Briefe, die sie nach Hause nach Washington schreibt abgedruckt sind und zwischendurch auch einige Auszüge, aus ihren Entwürfen für das Geschichtsbuch.
Die Autorin Annie Barrows hat das Talent, den Leser wirklich nach Macedonia mitzunehmen und die Atmosphäre, die dort vorherrscht, zu vermitteln. Durch viele Details wie die Beschreibung eines Eisladens und der Strumpfwarenfabrik kann man sich alles wunderbar vorstellen. Langweilig wurde mir beim lesen nie, da ständig die Perspektive zwischen den Figuren gewechselt wird.
Mich hat ,,In Liebe, Layla" sehr gut unterhalten und bis auf ein paar Kleinigkeiten kann ich dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.