Ein Sozialportrait der Gesellschaft
Bewertet mit 4 Sternen
Marc Rappaport ist Journalist in Paris und recherchiert zu einem 30 Jahre zurückliegenden Mordfall. Eine junge Prostituierte wurde damals schwer misshandelt und umgebracht, nun hat man den Mörder an Hand von DNA-Spuren gefunden. Doch Rappaport glaubt nicht an die Schuld des Mannes und sucht weiter nach den Hintergründen. Dabei kommt er einem großen Skandal auf die Spur.
Das Buch ist recht spannend, aber besonders interessant sind die Hintergründe, die Rappaport aufkärt. Man taucht tief in das Leben der Pariser Jeunesse Doree ein und erfährt eine Menge über soziale Verwerfungen und Abgründe der Gesellschaft. Über viele Seiten liest sich das Buch eher wie ein Sozialreport und weniger wie ein Krimi. Manchmal wird es etwas langatmig, aber nie über größere Zeiträume langweilig.
Wer sich für solche sozialpolitische Dinge nicht interessiert, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Wer aber mehr als eine "Who dunnit"-Geschichte möchte, ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Der Stil ist gut lesbar und differenziert und auch das Privatleben der Hauptfigur kommt nicht zu kurz.