Rezension

Ein spannender und interessanter Roman über das Leben unter Glas

Die Terranauten
von Tom Coraghessan Boyle

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Nichts rein, nichts raus!
In einem geschlossenen Ökosystem unternehmen Wissenschaftler in den neunziger Jahren in den USA den Versuch, das Leben nachzubilden. Zwei Jahre lang darf keiner der acht Bewohner die Glaskuppel von „Ecosphere 2“ verlassen. Egal, was passiert. Touristen drängen sich um das Megaterrarium, Fernsehteams filmen, als sei es eine Reality-Show. Eitelkeit, Missgunst, Rivalität – auch in der schönen neuen Welt bleibt der Mensch schließlich doch, was er ist. Und es kommt, wie es kommen muss: Der smarte Ramsay verliebt sich in die hübsche Dawn – und sie wird schwanger. Kann sie das Kind austragen?
T.C. Boyles prophetisches und irre komisches Buch, basierend auf einer wahren Geschichte, berührt die großen Fragen der Menschheit.

Meine Meinung:
"Die Terranauten" von T.C. Boyle ist ein spannender und interessanter Roman, der sich damit auseinandersetzt, wie sich das Leben unter Glas in einem geschlossenen Ökosystem gestaltet.
Das Motto dort lautet: Nichts rein, nichts raus! Denn wenn man erst einmal die Luftschleuse öffnet, dann ist der Versuch gescheitert.
Doch das scheint gar nicht so leicht zu sein, wie man zunächst annehmen mag.
T.C. Boyle schildert in seinem Roman, mit was für Problemen sich die "Terranauten" auseinandersetzen müssen und dass es auf mehr ankommt, als einfach zwei Jahre von der Außenwelt ausgeschlossen dort zu überleben.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der drei Hauptprotagonisten in Ich-Erzählung geschildert: Dawn, Ramsay und Linda (Dawns beste Freundin). Man erfährt ganz genau, was ihnen während des Experiments durch den Kopf ging, mit was für Problemen sie zu kämpfen hatten und wie sie sich fühlten. Dadurch, dass es nicht nur aus einer, sondern gleich aus drei Perspektiven geschildert wird, bekommt man als Leser natürlich einen sehr guten Überblick und kann mit dem einen vielleicht mehr, mit dem anderen vielleicht weniger sympathisieren und mitfühlen. Zudem erlebt man auch hautnah mit, wie die Personen sich durch das Experiment verändern.
Der Schreibstil ist wirklich angenehm und flüssig zu lesen, sodass es mir leicht fiel, den 600 Seiten dicken Roman in vollen Zügen zu genießen.
Für meinen Geschmack ist das Experiment geglückt: T.C. Boyle macht hier wirklich gut deutlich, wie so eine Abgeschiedenheit und ein derartiger Versuch Menschen verändern kann und was dort alles für Probleme auftauchen können.

Mein Fazit:
Ich fand das Buch auf alle Fälle spannend, interessant und definitiv lesenswert. Lesern, die gerne mal ein bisschen Abwechslung brauchen und nicht nur "leichte Happy End Stories" lesen möchten, kann ich dieses Buch nur empfehlen.