Rezension

Ein Spaß für Jung und Alt

Die Mississippi-Bande - Davide Morosinotto

Die Mississippi-Bande
von Davide Morosinotto

Bewertet mit 5 Sternen

Erster Satz

Alles begann mit dem Mord an Mr. Darsley.

Meinung

Drei Dollar können viel mehr sein, als nur ein bisschen Geld. Das müssen auch Te Trois, Eddie, Julie und Tit schnell feststellen. Gemeinsam finden die Freunde eine Dose mit dem Geld drin. Kurz überlegt, bestellen die Vier beim größten Versandhaus Amerikas eine Pistole mit passender Munition, doch statt der Handfeuerwaffe bekommen sie eine kaputte Taschenuhr und ein packendes Abenteuer dazu.

Der Schreibstil ist lustig und locker, aus der Sicht der Hauptcharaktere geschrieben. Jeder der Protagonisten erhält dabei seinen ganz eigenen Stil und der Leser erfährt verschiedene Ansichten und Details zu den Charakteren. Die Erzählweise ist passend für ein Kinderbuch und bringt viel Spaß mit. Auf ihrem Weg nach Chicago erleben die vier Jugendlichen so manches Abenteuer. Von selbstgebauten Boot, über Schiff und Zug, bis hin zum Automobil, der Weg zum Ziel ist lang, beschwerlich und nicht immer ungefährlich. Doch sie lassen sich nicht von ihrem Weg abbringen und begegnen dabei einigen fragwürdigen Gestalten, die nicht immer freundlich gesinnt sind. Hinzu kommen die normalen Probleme des Heranwachsen, die auch die Helden dieses Buches nicht verschonen. Einzig das Ende gefiel mir nicht ganz so gut, was vielleicht daran liegen mag, dass ich mir noch mehr Abenteuer von der Mississippi-Bande gewünscht hätte, doch leider ist ihre Geschichte in einem Band abgeschlossen.

Charaktere

Te Trois, der unausgesprochene Anführer der Gruppe, ist ein cooler, gut aussehender Junge, der zusammen mit seiner Mutter und seinen Brüdern auf einer kleinen Farm lebt. Meist ist er derjenige, der die anderen zu unüberlegten Aktionen überredet. So ist auch die Pistole seine Idee, ebenso die Reise nach Chicago. Andernfalls ist er auch der Mutige, steht immer für seine Freunde ein und rettet sie aus so manch einer schwierigen Situation.

Eddie, der Schlaue. Er ist ein Jahr älter als Te Trois und Julie und lebt mit seinen Eltern in der Stadt. Sein Vater ist Doktor, womit Eddie behütet aufgewachsen ist und eine vorbildliche Bildung genossen hat. Wiederrum ist er etwas schwächlich gebaut und spricht sich schnell kränker, als was er ist. Er selbst bezeichnet sich als Schamane des Sumpfes und spricht mit den Tieren des Bayous, weswegen die anderen ihn oft belächeln. Meist wird ihm bei wichtigen Gesprächen das Reden überlassen.

Julie, das Mädchen und doch, oder gerade deswegen, die taffeste aus der gesamten Gruppe. Sie bewahrt in riskanten Lagen immer einen kühlen Kopf, ist stets misstrauisch gegenüber Fremden und bringt die Jungen gerne wieder auf den Boden der Tatsachen. In ihrer Heimat hat sie es nie leicht gehabt, da ihre Mutter einen schlechten Ruf hat, weswegen sie außerhalb in einer kleinen Hütte leben, zusammen mit ihrem Bruder Tit.

Tit, das jüngste, stille Mitglied der Gruppe. Er spricht nicht viel und hat eine Affinität für Zahlen. Die kaputte Taschenuhr begeistert ihn sofort und er will sie eigentlich gar nicht wieder hergeben. Auf ihrer Reise stößt gerade der dunkelhäutige Tit auf Abneigung und Hass bei anderen Menschen, ohne zu wissen warum. 

Fazit

Die Charaktere sind alle sympathisch und mit solch einem Engagement dabei, dass man sich nur mitziehen lassen kann. Einige Stellen sind für kleinere Kinder zu grausam und ich würde das Buch eher ab 13 Jahren empfehlen. Kurz und knapp, ein klasse Buch! 5/5 Sternen