Rezension

Ein Specht, ein vermisster Junge und ganz viel Kleinstadtödnis

Hier könnte das Ende der Welt sein - John Corey Whaley

Hier könnte das Ende der Welt sein
von John Corey Whaley

Bewertet mit 4 Sternen

Ein fünfzehnjähriger Junge verschwindet spurlos. In dem kleinen verschlafenen Nest Lily in Arkansas dreht sich jedoch bald schon wieder alles um eine ausgestorben geglaubte Spechtart, die scheinbar in der Umgebung wieder aufgetaucht sein soll. Die Bewohner hoffen durch diese „Attraktion“ ihrem Kaff zu neuem Schwung und Ansehen verhelfen zu können. Relativ beklommen und resigniert, versucht die Familie des Opfers mit ihrer Situation umzugehen, die Hoffnung nicht zu verlieren und sich irgendwie mit der neuen Situation zu arrangieren, muss aber feststellen, dass, auch wenn sich viele bemühen, keiner so wirklich nachempfinden kann, was der Verlust eines Familienmitglieds in den Zurückgebliebenen auslöst.

Das Buch ist anders, teilweiße über Seiten hinweg so zäh und langatmig, wie man sich das Leben in Lily vorstellt, bleibt seltsam oberflächlich und geht dann doch viel tiefer als man dachte. Es lässt mich etwas ratlos zurück, wird aber wohl noch einige Zeit nachhallen – und darauf kommt es schließlich an.