Ein spezielles Buch - heiß bis heuchlerisch!
Bewertet mit 3 Sternen
Ein Kalender voller Liebe, oder nein, vielleicht wird es mehr ein Jahr voller Sex.
Mia muss ganz viel Geld verdienen und heuert bei ihrer Tante als Escort-Girl an. Statt kultureller Begleitungen landet sie in den Betten der Welt. Sex, Sex und Sex erwartet sie, und Mia will den Geschlechtsverkehr auch selber immer wieder. Schon seltsam.
Das Buch zielt sehr in den "Shades of Grey"-Bereich, ob das sinnlich oder erotisch ist, sollte dann jeder für sich entscheiden. Auf alle Fälle ist der Roman einigemaßen eintönig. In den drei Kapiteln hat sie für knapp einen Monat immer einen einzigen Auftraggeber. Aber schon bei dem ersten Kunden wird aus Zuneigung und dem obligatorischen Sex auch tatsächlich echte Liebe. Der charmante und Vorzeigemillionär lässt kaum Wünsche offen.
Nun ja, realistisch ist das alles nicht, aber was noch schlimmer ist: Es wird jedes Klischee bedient. Jedes Vorurteil wird gnadenlos umgesetzt. Der reiche Suferboy ist stinkreich, mega erfolgreich und ungemein smart. Der französische Künstler ist skurril und passt wunderbar in die Rolle, die einem sofort in den Sinn kommt.
Insofern bietet das Buch wenig Überraschendes. Viel schlüpfrige Sex- und Bettgeschichten, aber insgesamt eine doch recht dünne Story. Immerhin: es ist einfache Unterhaltung, die sich ganz gut und schnell weglesen lässt.
Aber es kommt einem schon der Gedanke, ob diese (gewollte) Prostitution nicht doch ein wenig rosarot und viel zu romantisch dargestellt wird.
Dass dieses Buch noch weitere Teile nach sich zieht, ist für mich nur schwer vorstellbar, weil schon die 360 Seiten recht monoton waren.
Insgesamt ein Buch mit nur wenig Überraschungen, mit wenig Tiefgang und ganz vielen Liebesakten - manchmal wird einem trotz der kalten Monate dabei heiß!