Rezension

Ein spritziger und interessanter Auftakt dieser Dystopie

Wasteland 1: Tag des Neubeginns - Emily Bähr

Wasteland 1: Tag des Neubeginns
von Emily Bähr

Bewertet mit 4 Sternen

Die Schreibweise der Autorin ist flüssig, bildhaft und erfrischend locker leicht. Ich habe relativ schnell einen Bezug zur Geschichte gefunden und konnte mich innerhalb kürzester Zeit einfinden.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sichtweise unserer Hauptprotagonistin Lys, welche eine offene, vielversprechende und gerade zu Beginn noch sehr vorsichtige und ängstliche Persönlichkeit ist. Innerhalb der Geschichte merkt man allerdings, wie sie an sich selber wächst und das in kürzester Zeit. Dennoch passt es zur Geschichte, sodass ihr Wesen ordentlichen auftrieb bekommt. :)

Innerhalb der Geschichte gibt es neben ihr noch 3 weitere feste Partner, darunter der geheimnisvolle und mürrische „Z“, die quirlige Victoria und der Trunkenbold Sam. Das tolle ist, dass sie nicht nur auf den ersten Blick ein total verquerer Haufen sind. Es sind komplett unterschiedliche Persönlichkeiten, was zu vielen Reibereien, einer Menge Missverständnisse und unheimlich erheiternden Situationen kommen lässt.

Die Charaktere bekommen alle ein Wesen, welches ich mehr oder weniger gut greifen konnte. Ich habe mir jeden Begleiter und auch Lyn selber gut vorstellen können.

Die Grundidee der Geschichte ist nicht neu, aber wie ich finde gut und vor allem sehr locker aufgebaut worden. In dieser Welt geht es darum zu überleben, was die Menschen zu ganz unterschiedlichen und vor allem skrupellosen Persönlichkeiten macht. Unsere Truppe ist einmal querbeet zusammengewürfelt, was dazu führt dass der Leser eine Menge zum lächeln hat.

Ich empfand es insgesamt tatsächlich sehr ansprechend, dass wir innerhalb dieser doch sehr düsteren und beängstigenden Umgebungen eine lockere und witzhaltige Konversation gefunden haben. In manchen Situationen musste ich wirklich schmunzeln, denn auch dort wurden witzige Passagen eingebaut welche irgendwie nicht wirklich nachvollziehbar waren und dennoch einfach perfekt gepasst haben.

Die Umsetzung dieses ersten Bandes würde ich persönlich jetzt nicht als perfekt bezeichnen, aber er hat mich von Beginn bis zum Ende gespannt weiterlesen lassen. Die verschiedenen Charaktere lassen die Geschichte locker vorangehen, die interessante und spannende Entwicklung hat ihr übriges getan.

Tatsächlich hatte ich schon des öfteren innerhalb der Geschichte eine Idee, was mich erwarten dürfte und dennoch wurde ich mit manchen Entwicklungen überrascht. Nicht alle konnte ich vollkommen positiv werten, aber sie waren doch recht gut umgesetzt.

Zum Ende der Geschichte hin muss ich sagen, dass ich tatsächlich noch immer ein großes Fragezeichen auf dem Kopf habe. Da hat man doch schon so einige Ansätze erhalten und dennoch steht noch so viel offen. Was hat es mit den Monstern zu tun, was ist mit „Z“ und den anderen und worin genau ist Lyn eigentlich verwickelt?!

Ich bin jedenfalls unheimlich neugierig darauf, wie die Autorin die Geschichte weiterführt und was für erschreckende Enthüllungen noch folgen werden. Ich hoffe, dass auch im zweiten Band die lockeren Sprüche nicht fehlen werden, aber gleichzeitig auch nicht solch Überhand nehmen wie zum Schluss bei Calvin. ;)

Mein Gesamtfazit:

Mit "Wasteland – Tag des Neubeginns“ hat Emily Bähr einen erfrischend spritzigen und interessanten Auftrag zu ihrer Dystopie hingelegt. Die Charaktere konnten mich durch ihre Vielfältigkeit neugierig machen und die Umsetzung hat mir verschiedene Wege aufgeführt, nur um mich letztlich trotz allem überraschend und voller Spannung zurückzulassen. Ich bin gespannt, was die Autorin sich hier noch alles hat für uns einfallen lassen.