Rezension

Ein starker Auftakt

Krokodilwächter
von Katrine Engberg

Bewertet mit 5 Sternen

          Polizeiassistent Jeppe Körner erholt sich überaus langsam von seinem Zusammenbruch, den er erlitt hat, nachdem er von seiner Frau Therese überraschend verlassen wurde. Nur mit Hilfe schmerzstillender Tabletten ist er in der Lage seinen Dienst gemeinsam mit seiner Kollegin Anette Werner zu verrichten. 
Ausgerechnet jetzt geschieht ein grausamer Mord an der jungen Julie. Schnell stellt sich heraus, dass dieser Mord in einer Romanvorlage der im gleichen Haus lebenden Hauseigentümerin Ester di Laurenti genau beschrieben wurde. Die beiden Ermittler glauben an schnelle Aufklärung, aber da geschieht ein zweiter Mord........

Dieses Buch ist der Beginn einer neuen dänischen Thriller-Serie und hat mir sehr gut gefallen. 
Direkt zu Anfang wird eine gute Hintergrundgeschichte der Ermittler aufgebaut, die sich wahrscheinlich durch alle künftigen Fälle ziehen wird. Der verletzliche, reichlich angeschlagene, empathische Jeppe, der sich schnell als Versager sieht und immer um Hygiene bemüht ist und im Gegensatz dazu, die glückliche, zufriedene, etwas rundliche und burschikose Anette. Sie bilden zusammen ein optimales Team, auch wenn sie selber davon nicht überzeugt sind.

Der Fall selbst ist verzwickt. Viele menschliche Tragödien und psychopatischer Abschaum werden offengelegt. Jeppes und Anettes Intuitionen werden gefordert, von den Kollegen wieder und wieder angezweifelt, aber letztlich haben sie immer die richtige Spürnase.
In typisch dänischer oder auch skandinavischer Art werden die Zweifel oder auch die Verzweiflung der Ermittler, die kleinen Fortschritte wie auch Rückschritte beschrieben. Der Leser bekommt immer wieder neue Fakten an die Hand um sich seine eigenen Gedanken zu machen und mit zu ermitteln. 
Ich fand diese Serieneröffnung spannend und fesselnd und freue mich auf neue Fälle.