Rezension

Ein Tag im November, voller wärme und kälte zugleich...

Niemand liebt November - Antonia Michaelis

Niemand liebt November
von Antonia Michaelis

Inhalt: Amber, die eigentlich November heißt, ist 17.Jahre alt. Im zarten Alter von 6.Jahren musste sie feststellen, dass ihre Eltern spurlos verschwunden sind und mit ihnen auch alle wärme. Zusammen mit ihrer Katze streift Amber durch die Straßen und Dunkelheit der Stadt, immer auf der Suche nach etwas, was sie nicht hat. Eine alte Streicholzschachtel, führt sie in ins Bottled. Eine Kneipe ebenso besonders und geheimnisvoll, wie seine Gäste. Katja, der Wirt des Bottled, stellt Amber keine Fragen, aber beantwortet ihre. Denn eines ist klar: Das Bottles ist der einzigste Hinweis, der eine Lösung auf das spurlose Verschwinden von Ambers Eltern verspricht... Wird Amber ihre Eltern finden? Und was hat es mit diesem gelben Iglue-Zelt auf sich, dass einen Jungen beherbergt, der immer verschwindet, sobald Amber seine Nähe sucht?

Aus dem Buch:

In den Büchern gab es Menschen, die niemand waren, so wie Amber. Und die dann herausfanden, dass sie doch jemand waren. Aus den Büchern lernte Amber, dass die Realität Risse hatte, die man nur zu finden brauchte. (S.201)

Meine Meinung:
 

Antonia Michaelis entführt uns nicht nur an einen Tag im November, sondern lässt uns zusammen mit November die Spuren der Vergangenheit aufwirbeln...

 

"Niemand liebt November" 

hatte schon beim ersten Anblick eine starke Wirkung auf mich und meine Neugierde wurde entfacht...

Die Farbe Gelb symbolisiert den Herbst und die Reife. Gelb ist jedoch auch die Farbe der Trauer. und ist ein Symbol von Neid, Eifersucht, Verlogenheit und Egoismus. Und die immerzu präsente Farbe dieses Covers ist Blau. Die die Ferne, Weite und Unendlichkeit und das Unbewusste und Unbekannte ausdrückt. Schon die Farbwahl passt somit super zum Inhalt und der Geschichtes des Buches!

Das Buch liest sich fast immerzu aus der Sicht der 17-Jährigen Amber, deren Leben keine klare Ordnung und Struktur kennt. Im Alter von 6.Jahren war sie plötzlich auf sich alleine gestellt, da ihre Eltern spurlos verschwunden sind. Das einzigste was ihr aus dieser Zeit geblieben ist, ist eine Katze.

Diese Katze hat in diesem Buch eine besondere Bedeutung, da sie nicht nur Ambers Zuhause widerspiegelt, sondern auch deren bester Freund ist. So gibt es Abschnitte im Buch, in denen Amber mit der Katzte spricht, als wäre diese ein Mensch, ein andermal kommen auch Personen und Sichtweisen anderer im Buch vor, die Amber nach und nach auf ihrem unvorhergesehenem Weg kennenlernt. Diese wechlsenden Sichtweisen waren für sich sehr spannend zu lesen, doch muss ich ehrlich zugebe, dass ich hin-und wieder sehr verwirrt war, wer denn nun wirklich zu mir, dem Leser spricht und wer nicht...

 

Was mich schon auf der ersten Seite absolut beeindruckt hat, ist der besondere Schreibstil der Autorin!

Antonia Michaels beschreibt selbst die kleinsten Dinge im Buch mit solch einer lebendigkeit, dass man nicht nur faszniert ist, sondern das Gefühl hat man wäre selbst vor Ort. Dieser Zauber blieb von Anfang bis Ende im Buch erhalten und diese düstere Stimmung, die durch das unbekannte, verlorene, ensteht, gleichzeitig aber auch das helle-von Ambers Hoffung gerägte, war mir beim Lesen immerzu präsent und hat mir unglaublich gut gefallen. Die Handlung an sich war zwar immer sehr überraschend, hat sich meiner Meinung nach, aber des öfteren gezogen...man muss sich also wirklich Zeit nehmen um das Buch zu lesen und wirklich zu erleben.

Ist man irgendwann am Ende vom Buch angelangt, offenbart sich nicht nur Amber die Lösung des ganzen, sondern auch dem Leser wird das Auge geöffnet, für etwas das unwirklich ist, aber eigentlich immer offensichtlich war.

Niemand liebt November ist ein besonderes Buch, dass Sein-und Schein miteinander verwebt und letzten Endes den Leser und auch die Protagonistin schockiert zurücklässt!