Rezension

Ein Thema das uns nie vergessen lässt

Das Foto - Elva Schevemann

Das Foto
von Elva Schevemann

Ein Foto im Müll: Wer hat es weggeworfen? Und: Wer ist die Frau auf dem Bild? In zwanzig Kapiteln, Briefen und Gedichten wird das Leben von Gustav Kerzinger erzählt. Gustav wird 1918 geboren. Seine Kindheit ist geprägt von Gewalt und Vernachlässigung. Als junger Mann sympathisiert er mit den Nazis, kämpft als Wehrmachtssoldat in Nordafrika und gerät in amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1947 kehrt Gustav traumatisiert nach Deutschland zurück, heiratet Käthe und bekommt mit ihr sieben Kinder. Das Familienleben ist überschattet von Gustavs Stimmungsschwankungen und Gewaltausbrüchen. Über seine Kriegserlebnisse spricht er mit niemandem, genauso wenig wie über seine Nazi-Vergangenheit. Verdrängte Schuld, verdrängte Traumata, Tabus und Sprachlosigkeit innerhalb der Familie – das hat Folgen für die nachfolgenden Generationen: Die Kinder und Enkel leiden an Schwermut, diffusen Ängsten, Orientierungslosigkeit und einem tiefen Gefühl der Unsicherheit und Entwurzelung.

Meine Meinung:

Der Schreibstil hat es auf den Punkt gebracht, es wurde nicht lange herumgeredet sondern erzählt wie es einfach war. Es wurde ein großer Blickwinkel auf die unterschiedlichsten Charaktere geboten so dass man viele Dinge vielleicht auch besser verstanden hat. Gerade die Stellen mitten im Krieg waren gut zu lesen und spannend, aber auf der anderen Seite immer wieder schockierend wenn man sich es beim Lesen alles vorgestellt hat.

Alleine wenn man Gustavs Kindheit betrachtet, so sollte ein Kind nicht aufwachsen, vernachlässigt und keine liebevolle Kindheit. Dazu kamen seine Ereignisse durch den Krieg, aber diesen hat er innerlich nie überwunden und verarbeitet, dies hat sich auch alles auf seine anderen Familienmitglieder übertragen. Durch die ganzen Perspektivenwechsel konnte man sich mehr und mehr ein Bild von Gustav machen, aber natürlich auch von dem jeweiligen Charakter selbst und deren Ansichten. Jedoch hätte ich von den jeweiligen Personen gerne mehr gelesen und mich gerne mehr mit ihnen beschäftigt. 

Das Buch ist eine gute Gelegenheit sich auch selbst mit seiner Familiengeschichte auseinander zu setzen und wie bei einem selbst Kriegserlebnissen innerhalt der Familie aussieht.