Rezension

ein Thriller, der Cody McFadyen in den Schatten stellt. Höchstes Niveau

Tödliche Perfektion - Astrid Korten

Tödliche Perfektion
von Astrid Korten

Bewertet mit 5 Sternen

Super spannend und anspruchsvoll.

Der Thriller Tödliche Perfektion ist nicht für Zartbesaitete geeignet. Es geht um eine schottische Sekte, um deren grausame Regeln, es geht aber vor allem um die Schönheit und die Vergänglichkeit, um Jugend und um Vergreisung. Es geht um DNA-Technologien und um „Rebu 12“, eine Substanz, die ein wahrer Jungbrunnen zu sein scheint. Und es geht um die Entstehung von Narzissmus.
Die Autorin hat nicht nur einen spannenden und brisanten Roman geschrieben, sondern einen Thriller, der nicht nur durch die hervorragende Recherche, sondern besonders durch seine erlesene Sprache, berührt. Die grauenhafte Szenen der Initiation waren selbst für einen hartgesotteten Krimileser wie mich, kaum zu ertragen. Ein brandaktuelles Thema - dieser Wechsel zwischen immerwährender Jugend und der Vergänglichkeit, zwischen Schönheit und Hässlichkeit. Die Sekte will eine makellose Gesellschaft, will Unsterblichkeit. Keine Utopie, sondern etwas, womit sich sicherlich viele Forscher heute weltweit beschäftigen.
Das Ende hat mich verblüfft und ich finde es sehr gut gelöst. Denn nichts ist so unantastbar wie der Tanz. Ich wünsche mir eine Fortsetzung. Ein besonderer Roman, der atemberaubend spannend ist und tief berührt, weil wir auf grausame Weise mit einem Thema konfrontiert werden, das in der heutigen Gesellschaft geschürt wird: Narzissmus - existieren, provozieren, verletzen - auf Kosten anderer. Das zeigt dieser Roman auf eine sehr eindringliche Weise. Meine absolute Empfehlung. Ich würde 10 Sterne geben, wenn ich könnte.