Rezension

Ein Thriller, der einige Überraschungen zu bieten hat

AchtNacht
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

Auf das neue Buch von Sebastian Fitzek war ich sehr gespannt und stürzte mich voller Erwartung und Vorfreude darauf.
Bereits der Anfang konnte mich ohne Ende fesseln und ab da war ich auch nicht mehr davon wegzubekommen.
Es entwickelte einen regelrechten Sog dem ich mich einfach nicht entziehen konnte.
Die Grundidee die hier verfolgt wird ist wirklich mehr als interessant und mit viel Eindringlichkeit und Intensität macht der Autor klar, was es mit den Menschen selbst und denen in ihrem Umfeld anrichtet.
Was es heißt wenn man plötzlich auf dem Präsentierteller steht und zum Abschuss freigegeben ist.
Dabei sind die Charaktere sehr tiefgründig gestaltet, so das man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann. Man erfährt mehr über ihre Hintergründe und das macht sie gleich viel greifbarer. Sie verfügen über spürbare Ecken und Kanten und doch ist noch so viel Spielraum, das man sich eine eigene Meinung über sie bilden kann.
Denn Einfach gibt es hier nicht. Geheimnisse dringen immer weiter an die Oberfläche und man muss selbst ergründen, wieviel davon Sein und was Schein ist.
Hinzu kommt das er hier verschiedene Perspektiven präsentiert. Sowohl aus Opfer als auch Tätersicht. Was die ganze Sache ziemlich interessant gestaltet. Das erweitert den Blickwinkel und man entwickelt eine emotionale Beziehung zu ihnen.
Man nimmt Anteil an ihren Gedanken, ihre Gefühlen und dem was sie antreibt.
Man spürt ihre Ängste und ihre Verzweiflung mehr als deutlich und das macht das ganze auch viel berührender. Es geht immer mehr unter die Haut und offenbart ein Grauen, das zum greifen nah ist.
Aber er führt auch sehr gut die Abgründigkeit und die Gier nach Macht vor Augen. Was den Blickwinkel noch weiter verschiebt.
Aber der Autor setzt nicht nur auf sein zentrales Thema, das ganze geht viel tiefer und macht etwas viel unaussprechlicherem Platz.
Eine Thematik die mich in Schockstarre versetzt hat und auch teilweise wirklich nachdenklich gestimmt hat. Gern hätte ich über diesen Teil noch mehr erfahren, da es eine Thematik ist, die viel Platz bietet und die ich besonders interessant finde.

Das Buch ansich ist von Beginn an sehr spannend und fesselnd geschrieben, durch den flüssigen und gut lesbaren Schreibstil und die wirklich kurzen Kapitel bin ich förmlich durch das Buch geflogen.
Ständig gab es Neues zu entdecken, Gefahren zu bestehen und Hürden zu meistern.
Werden sie es schaffen die AchtNacht zu überleben?
Ich hatte keine Ahnung und das hat es auch so nervenzerrend und lebendig gemacht. Ich musste das Ganze einfach ergründen und in mich aufnehmen.
Die ganze Handlung ist actionreich und explosiv gestaltet, so das man kaum zum Luft holen kommt.
Es hat mich viel Schweiß und Adrenalin gekostet und ich habe ein wahres Gefühlsbad durchlebt.
Der Autor webt auch geschickt Wendungen ein, die man einerseits nicht kommen sieht und die mich andererseits wirklich vor Sprachlosigkeit und Entsetzen zurücksinken ließen.
Es entbrennt ein Wettlauf auf Leben und Tod bei dem kein Stein auf dem anderen bleibt.
Man ist gelähmt vor Entsetzen, haltlos gefangen und möchte nur irgendwie hinausfinden.
Das Ende des Ganzen hat mich dann nochmal richtig überrascht, denn das sieht man einfach nicht kommen. Und doch kann man nicht umhin bei dem ganzen mitzufühlen.
Mit seinem neuen Thriller beweist Sebastian Fitzek einfach wieder warum er so gut ist.
Die eigene Vorstellungskraft tut dann noch ihr übriges.
Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen und bin wirklich von der Rolle.
Das Adrenalin rauscht immernoch durch meine Adern und ich muss mich erstmal sammeln.