Rezension

Ein Thrillerdebüt, das sich sehen lassen kann

Der Todesmeister
von Thomas Elbel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zunächst war mir „der Todesmeister“ ein wenig zu viel des Guten, denn obwohl er mitten im Geschehen beginnt, wird all die Spannung mit doppelt und dreifach ausgeschmückten Details abgeflacht und der Reiz weiterzulesen war auf Sparflamme gestellt. Abgesehen davon und wenn man erst einmal drinnen ist, hat Thomas Elbel einen angenehmen Schreibstil, der auch gelegentliche Spuren von Humor enthält.

 

Um die Charaktere näher kennenlernen zu können, ist natürlich ein bisschen Hintergrundwissen nötig, welches gut mit in die Geschichte eingebaut wurde ohne den Fluss zu stören, dennoch kam für mich ein wenig der „Grand Guignol“ selbst zu kurz, auf dem der Thriller quasi basiert. Nichtsdestotrotz versprüht die Handlung, gerade gegen Ende, die pure Gewalt – vor allem psychisch aber auch ein wenig blutig brutal.

 

Die männlichen Hauptcharaktere Viktor und Ken sind mir durchaus sympathisch und sehr authentische, individuelle Persönlichkeiten, die Frauen Begüm und Stella wiederum wirken dagegen sehr Klischee behaftet und übertrieben. Die eine bemitleidet sich selbst am meisten und ist unsäglich distanziert, während die Andere alles an sich nimmt was nicht bei drei auf dem Baum ist und einschnappt, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es möchte. Manchmal ist weniger einfach mehr (ähnlich wie bei den Details ;)).

 

Abstriche würde ich noch beim Cover machen, dass mich weder durch die Optik, noch der gewählten Schrift- und Schreibart anspricht.

 

Alles in allem ist „der Todesmeister“ ein gelungener Thriller, der auch durch die überraschenden Wendungen, die die Neugier wecken und der zum Ende hin steigenden Spannung trumpfen kann. Und dank des Cliffhangers und der noch ungelösten Geschichtssträngen freue ich mich auf den nächsten Band.

 

Für mich ist es ein 4 von 5 Blutstropfen Thriller.