Rezension

Ein toller Auftakt, der definitiv Lust auf die Fortsetzung macht

Godspeed, Die Reise beginnt - Beth Revis

Godspeed, Die Reise beginnt
von Beth Revis

Ich bin der Meinung, dass Godspeed ein sehr lesenswertes Buch für Dystopien-Fans ist.

Von Anfang an konnte ich mich super in die Protagonistin hineinversetzen, ich meine das erste Kapitel war richtig wow. Da fehlen mir die Worte. Denn diese paar Seiten haben mich in ihren Bann gezogen, und das lag auch an dem Schreibstyl der Autorin, aber auch die Umsetzung der Idee ist so krass, auch wenn sie nicht wirklich neu ist, dass ich einfach nur unbedingt weiter lesen wollte.Jedoch war ich sehr froh, dass die Kapital aus Amys Sicht, während sie im Kryo-Schlaf war recht kurz waren, da sie nichts getan hat und es sonst langweilig geworden wäre.
Aber auch sonst kann man sich nicht über den Schreibstyl beschweren, klar es gab ein paar Stellen, an denen ich ein bisschen hängen geblieben bin. Aber zum größten Teil liest sich das Buch sehr flüssig und ist dem Alter der Jugendlichen entsprechend. Mir hat auch gefallen, dass man erstens aus der Sicht eines Menschen von der Erde lesen konnte und zweitens aus der Sicht eines Bewohners der Godspeed lesen durfte, obwohl mir die Denkart der beiden an manchen Stellen ein bisschen zu ähnlich war, schließlich sind sie so verschieden, jedoch wurden ihre Gefühle für einander sehr schön dargestellt.
Auch mit den vielen unbekannten Begriffen fand man sich leicht zurecht, weil alle im Buch erklärt wurde.

Die zwei Protagonisten waren mir von Anfang an sympatisch.
Denn Amys Entscheidung hat mich von Anfang an beeindruckt, denn es ist so schwer alles hinter sich zu lassen, um 300 Jahre lang eingefroren zu werden. Aber ich beneide sie nicht dafür, dass sie auf diesem Schiff aufgewacht ist, voller Menschen die eine Fremde nicht akzeptieren können und auf dem es nur komisches Verhalten gab, dass keiner außer ihr erkennt. Am Anfang kommt sie überhaupt nicht damit klar und nachdem sie zuerst versucht wegzulaufen, entschließt sie sich dann noch mutig zu bleiben und zu kämpfen, denn sie weiß, dass sie nur so die Geheimnisse des Schiffes herausfinden und ihre Eltern retten kann.Toll finde ich es außerdem, dass sie die Menschen, denen sie Nahe ist so verändert und zum Nachdenken bewegt.
Aber auch Junior wirkt total nett, besonders da er einer der wenigen ist die Amy bewundernswert und nicht verachtungsvoll finden. Doch manchmal habe ich Juniors Entscheidungen nicht verstehen, oft hatte ich das Gefühl er hätte eine gespaltene Persönlichkeit und nicht einmal hat er mir ein bisschen Angst gemacht.Trotzdem habe ich beide sehr lieb gewonnen, da sie bis zum Schluss zusammengehalten haben, aber auch Juniors bester Freund Harley war eine sehr liebenswerte Person, auch wenn er ein bisschen klammert.
Sehr extrem fand ich jedoch den Ältesten, der alles tut um alles Fremde von den Menschen auf dem Schiff fernzuhalten, denn für ihn ist das einer der Gründe wieso es auf unserer Erde Krieg und Unruhen gab, aber er merkt nicht, dass die Welt der er und seine Vorfahren sich aufgebaut haben auch nicht perfekt sind, da die Bewohner der Godspeed gefühlslos und kaum noch Menschen sind. Trotzdem versucht er sein System aufrecht zu erhalten und auch Junior zu überzeugen, er merkt jedoch nicht wie brutal und radikal er vorgeht.
 

Fazit:

Godspeed war ein Buch, auf das ich ewig gewartet habe und wie ich finde hat es sich sehr gelohnt, da die Geschichte wirklich interessant und originell ist, besonders wenn man Dystopien wie "Panem" und "The Sign" gerne liest.
Wie ich schon erwähnt habe, war ich von Anfang an gefesselt, obwohl es in der Mitte ein wenig nachgelassen hat, das war der Zeitpunkt, an dem ich ein anderes Buch dazwischen geschoben habe, doch ich habe es schon bereut, als ich Godspeed weitergelesen habe. Denn es gibt im Buch eine Menge fantastische, grausame und überraschende Stellen, obwohl man auch manches erraten konnte.
Mit grausam meine ich die Tatsache, dass die Menschen Hormone kriegen, um keine Unruhen zu verursachen, oder die Tatsache, dass die gesamt Geschichte der Erde verdreht wurde. Aber die große Lüge, die den Menschen dort jede 25 Jahre aufgetischt wird ist furchtbar.

Die Geschichte der Godspeed und seiner Bewohner, insbesondere die von Amy und Junior ist schockierend und fantastisch zugleich, so dass man sagen kann, das Beth Revis der Auftakt ihrer neuen Reihe sehr gelungen ist. Den von Anfang bis Ende merkt man, dass sie nicht versucht die Geschichte mit irgendwelchen überflüssigen Handlung zu ziehen, denn die Haupthandlung ist sehr durchdacht und enthält nicht zu viele Einzelheiten und kratzt aber auch nicht nur an der Oberfläche und wirkt auch nicht zu anspruchslos.

Auch das Ende ist sehr gelungen, und endet zum Glück nicht mit einem lästigen Kliffhanger, und trotzdem würde man am liebsten sofort erfahren, was als nächstes auf der Godspeed passiert und man würde auch gerne die restlichen Geheimnisse mit den Protagonisten aufklären und ich bin sehr gespannt was Beth Revis aus der Geschichte macht und ob sie ihr potenzial beweisen kann.