Rezension

Ein toller Plot und geschickt aufgebaute Handlungsstränge. Leider zog sich die Geschichte aber wie Kaugummi!

Das sechste Herz - Claudia Puhlfürst

Das sechste Herz
von Claudia Puhlfürst

Bewertet mit 3 Sternen

Thriller aus Deutschland und ich sind bekanntlich nicht die besten Freunde, weswegen ich auch einen großen Bogen um sie mache. Zu "das sechste Herz" habe ich nur gegriffen, weil der Klappentext gar nicht wirklich nach einer deutschen Autorin klang. Zwar sind die Namen der Protagonisten und der Autorin ein kleines Indiz, aber irgendwie habe ich dieses trotzdem nicht ernst genommen.
Ich fand mich beim Lesen also plötzlich in Leipzig und Berlin, sogar manchmal in Tschechien wieder. Wie zu erahnen habe ich die drei vorangegangenen Bände der Lara-Birkenfeld natürlich nicht gelesen. Irgendwie ist mir einfach entgangen das "das sechste Herz" kein Einzelband ist.
Obwohl der Start dank dieser vielen oben genannten Faktoren mehr schlecht als recht war, fand ich mich schnell in einer spannenden Geschichte wieder.
Die Ermittlerkombination aus Journalistin und Psychologen hat mir unheimlich gut gefallen und auch das die Arbeit der Polizei lange gar nicht thematisiert wurde. Obwohl ich die ersten Bände der Reihe ja nicht gelesen habe, war für mich alles klar verständlich und das Netz aus Zusammenhängen zwischen den verschiedenen Handlungssträngen wurde mir schnell klar.
Besonders war für mich, dass ich relativ schnell erfuhr, dass die Handlungsstränge überhaupt zusammenhängen. Ich kenne es aus vielen Thrillern, dass diese erst zum Schluss zusammengeführt werden und man sich beim Lesen des Buches also gespannt fragt, wie der Autor die ganzen Geschichten unter einen Hut bringen möchte. Bei Claudia Puhlfrüsts vierten Thriller war das ganz anders. Die Handlungsstränge ergaben fast von Anfang an ein großes Ganzes, sodass die Spannung ehr daraus resultierte, wie Lara wohl dem Täter auf die Schliche kommt.
Allerdings hatte ich trotzdem oft das Gefühl, dass sich das Buch wie Kaugummi zieht. Die Geschichte tippelte oft auf der Stelle und ich kroch beim Lesen wie eine Schnecke vorwärts. Ich glaube, dass ich gar nicht langsamer gelesen habe also sonst, aber es kam mir leider total so vor. "Das sechste Herz" war für mich ein niemals endendes Buch und ich war dann schlussendlich doch sehr froh als es vorbei war...