Rezension

Ein toller Thriller der zum ermitteln einlädt.

Angstmörder - Lorenz Stassen

Angstmörder
von Lorenz Stassen

Bewertet mit 4 Sternen

Das erste Opfer wurde lebendig begraben und für die Polizei stand sofort der Schuldige fest. Der Anwalt Nicholas Meller und seine Referendarin Nina glauben aber ihrem Mandanten und an dessen Unschuld. Für Nicholas ist es der erste Mordfall den er behandelt, oder eigentlich den ersten vermeintlichen Mörder, den er vertreten soll. Übernimmt er sich womöglich mit diesem Fall? Wird er übermütig? Haben die beiden mit ihrer Vermutung recht oder lügt ihr Mandant sie einfach nur an? Dies müssen die beiden herausfinden.
Ich war etwas verwundert, da die beiden die eigentliche Polizeiarbeit machten. Dies ist natürlich im normalen Leben nicht der Fall, zumindest nicht so konkret. Aber was ist, wenn für die Polizei alles klar ist, der Schuldige hinter Gittern? Warum sollten sie weiter ermitteln? Und wenn wir der Anwalt wären und die Unschuld unseres Mandanten beweisen müssten, würden wir es nicht genauso machen? Ich denke nicht in diesem Ausmaß, aber Nicholas Meller ist mit Herzblut dabei. Er lebt für seine Mandanten. Vielleicht liegt es daran, das er nur eine kleine Kanzlei hat und selten gebucht wird und deshalb seine wenigen Fälle so ernst nimmt. Oder es liegt daran, dass er schon viel weiter denkt. Denn wenn sein Mandant wirklich unschuldig sein sollte, dann läuft da draußen immer noch ein Mörder herum, der wahrscheinlich nicht aufhören wird.
Ich selber habe mir von Anfang an gedacht, wenn der Anwalt einen Polizist spielen und ermitteln kann, dann kann ich das auch. Ich machte mir Notizen zu den Opfern und den möglichen Tätern. Dabei bemerkte ich das die Opfer detailliert beschrieben wurden und auch den Täter oder seine Psyche lernte man etwas besser kennen. Man erkannte sofort das dieser sehr gefährlich ist. Er war sehr intelligent und hatte Möglichkeiten und Kenntnisse, die ich nicht gehabt hätte. Er betrieb einfach sehr viel Aufwand, um nicht entdeckt zu werden. Ich hatte mehrere Verdächtige im Auge und sogar ein Tatmotiv. Allerdings lag ich, wie meistens mit beidem falsch.
Mir gefiel der Schreibstil sehr gut und auch das man die Charaktere etwas privater kennenlernte, fand ich klasse. Der Anwalt wirkte zunächst sehr oberflächlich und ist mir erst nach und nach ans Herz gewachsen. Seine Referendarin Nina war offen und ehrlich und hatte immer einen flotten Spruch auf den Lippen, die anderen den Wind aus den Segeln nahm, besonders, wenn man ihre Behinderung ansprach.