Ein tolles Buch, das nachdenklich macht
Bewertet mit 5 Sternen
Wolf Küper bringt eines Tages seine Tochter zu Bett, wie immer unterZeitdruck, als sie sich wünscht, dass sie eine Million Minuten Zeit hätten, nur für die schönen Sachen. Er denkt darüber nach und wagt es dann, seiner Tochter diese Auszeit von einer Million Minuten zu gönnen und mit ihr auch der ganzen Familie. Dabei erleben die vier Familienmitglieder die Reise ihres Lebens.
Nina hat eine Behinderung, durch die sie eine andere Sicht der Dinge hat und vor allem mehr Zeit braucht als andere Menschen. Entsprechend kann sie nicht wirklich nachvollziehen, dass ihr Vater immer so viel Zeit für Dinge braucht,die gar keine Spaß machen. Als sie ihren Wunsch äußert, steht für ihn erst einmal fest: Unmöglich! Doch dann überlegt er mit siener Frau und macht es möglich, dass sie diese Million Minuten nutzen. Wolf Küper erinnert sich an seine früheren Wünsche und Träume, und die Familie geht auf die Reise. Ohne Zeitplan, ohne Aufgaben, sie machen einfach, was sie wollen, wann sie wollen.
Aufmerksam geworden auf das Buch bin ich durch einen Fenrsehauftritt, in dem Wolf Küper über das Buch und vor allem die Reise gesprochen hat. Beim Lesen war ich wirklich bewegt. Erst einmal von Nina, die für mich einfach ein tolles Mädchen ist, und scheinbar etwas hat, was wir in der heutigen Zeit meistens nicht haben: viel Zeit und den Bklick auf das Wesentliche. Und das stellt der Autor im Laufe dieser Zeit auch fest: was ist ihm wichtig, was macht ihm Spaß, was braucht er wirklich, um glücklich zu sein. Und so erfüllt er mit der Million an geschenkter Zeit für seine Tochter nicht nur ihr einen Wunsch, sondern lernt auch, sich selber und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen. Und ich muss sagen, auch ich habe beim Lesen überlegt, ob mein Leben so wie es ist in Ordnung ist, oder ob ich mir auch einige Minuten - wenn auch nicht eine Million am Stück - nehmen sollte, für Sachen die Spaß machen. Ein wunderbares Buch, für das ich eine ganz klare Leseempfehlung gebe.