Rezension

Ein tolles Buch - spannend, nachdenklich und auch witzig, aber niemals kitschig

Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke
von Karen Joy Fowler

Bewertet mit 5 Sternen

Eine unbedingte Leseempfehlung für dieses Buch - eine emotionale Familiengeschichte, erzählt ganz ohne Kitsch und Sentimentalitäten, dafür aber mit einer ordentlichen Portion Humor und dem Willen, uns aufzurütteln und unsere Augen dafür zu öffnen, wie wir Menschen mit Tieren umgehen.

Das ist eines der Bücher, die ich uneingeschränkt empfehlen kann, bei denen es mir aber schwer fällt eine Rezension zu schreiben, ohne einerseits zu viel vorwegzunehmen oder andererseits zu diffus und oberflächlich zu bleiben. Worum es geht? Wenn ich nicht zu viel verraten will, kann ich nur sagen - es ist eine ungewöhnliche Familiengeschichte und ein Buch über das Erwachsenwerden, über die Suche nach sich selbst und seiner Identität. Rosemary wächst mit ihrem Bruder Lowell und ihrer Schwester Fern auf. Als sie 5 Jahre alt ist, verschwindet Fern (um die sich ein entscheidendes Geheimnis rankt), ein paar Jahre später dann auch Lowell, die Familie zerbricht daran. Rosemary verdrängt ihre Vergangenheit und die Hintergründe des Verschwindens ihrer Geschwister. Erst auf dem College muss sie sich dem stellen, sich mit ihrer Familiengeschichte auseinandersetzen und Verantwortung für ihre Familie übernehmen. Die vielen Zeitsprünge lassen das Buch wie ein Puzzle wirken, in dem der Leser nach und nach die einzelnen Puzzlesteinchen der Familiengeschichte der Cookes zusammensetzt. Aber das Buch erzählt auch noch viel mehr als das: Es fragt uns, wie wir miteinander leben wollen - wir Menschen miteinander und wir Menschen und Tiere. Es will uns aufrütteln und unsere Augen dafür öffnen, wie wir mit Tieren umgehen.

Obwohl die Geschichte es nicht vermuten lässt, ist der Roman nicht nur nachdenklich, es ist ein oft auch sehr witziges Buch. Karen Joy Fowler hat ihre Rosemary mit einer ordentlichen Portion trockenen Humor ausgestattet und auch eine Reihe ungewöhnlicher Menschen eine Rolle spielen lassen. Rosemary - ganz Kind ihrer Psychologen-Eltern - analysiert und seziert permanent sich und ihre Umwelt. Das ist oft sehr lehrreich und anspruchsvoll für den Leser, aber eben auch witzig.

Karen J.  Fowler schafft es, diese emotionale Geschichte so ganz unsentimental, kitschfrei und spannend zu erzählen und dabei den Leser stark und nachhaltig zu berühren. 

Kommentare

wandagreen kommentierte am 18. Dezember 2016 um 09:08

Stimmt genau. Ein ganz besonderes, super schönes, wunderbares, witziges und trauriges Buch zugleich.