Rezension

Ein tolles Buch, wenn auch nicht so gut wie sein Vorgänger

Obsidian, Band 2: Onyx. Schattenschimmer
von Jennifer L. Armentrout

© theamazingbookblog

Inhalt:

Katy spürt die Veränderung in ihrem Leben. Nicht nur, dass Daemon sie plötzlich mit Geschenken überhäuft, ihr Komplimente macht und ihr nah sein möchte. Das haut sie nicht um, denn alle Gefühle, die Daemon für sie empfindet, gehen aus dieser Ein Alien hat mich geheilt-Verbindung hervor. Das zumindest redet Katy sich ein. Sie wird ihm Widerstehen. Sie wird keine Beziehung mit ihm eingehen, weil seine Gefühle nicht echt sind.–Nicht echt sein können.

Doch es gibt eine weitere Veränderung in ihrem Leben.

An Katys Schule taucht ein neuer Schüler auf. Blake heißt der gutaussehende Surferboy, der allen Mädchen, unteranderem auch Katy, den Kopf verdreht. Und es scheint, als interessiere er sich für sie. Echte Gefühle, denn er ist ein echter Mensch. Davon ist Katy überzeugt. Doch ob sie mit ihrer Überzeugung auch recht hat, wird sich wohl noch zeigen müssen.

Aber als ob Blake nicht schon genügend Probleme mit sich bringt, spürt Katy eine weitere Veränderung in sich. Um sie herum geschehen komische, ja beinah paranormale Dinge, aber das können nur Zufälle sein, denn es gibt für alles eine logisch-wissenschaftliche Erklärung. Oder etwa nicht?

Meine Meinung:

Gleich nachdem ich das Buch aufgeschlagen hatte, musste ich schon lächeln. Weswegen? – Wegen der Widmung der Autorin, die ich einfach total nett und süß finde. Ich denke, dass sie vollkommen recht damit hat, eines ihrer Bücher uns, den Bloggern und Lesern, zu widmen, weil wir ihr Buch wertzuschätzen wissen und es erst möglich machen, dass sie Autorin werden konnte ♥

“Allen großen und kleinen Bücherfans und Bloggern auf der ganzen Welt gewidmet.” 

Wieder einmal konnte mich Armentouts Schreibstil komplett überzeugen. Sie schreibt so fesselnd, sarkastisch und einfach leicht wie eh und je. Man merkt gar nicht, wie die Stunden und Seiten an einem vorbeifliegen und ehe man es sich versieht, hat man das Buch auch schon beendet. Was soll ich noch dazu sagen? Ich bin hin und weg!

 

Ich konnte mich super leicht wieder in die Geschichte hineinversetzten, was zum einen damit zu tun hatte, dass es noch nicht so lange zurückliegt, dass ich den ersten Teil beendet hatte, zum anderen dadurch, dass Armentrout immer wieder Erinnerungsauffrischer einfließen lässt, um den Leser so an vorangegangene Handlungen zu erinnern.

 

Die erste Hälfte des Buchs war meiner Meinung nach geprägt durch Katys ständiges hin und her, also dem bereits in der Rezension zu Obsidian - Schattendunkel angesprochenen Katz und Maus-Spiel zwischen Daemon und Katy. Es war also dementsprechend etwas ruhiger, nicht wirklich von Spannung geprägt, aber immer noch so, dass man wissen wollte, wie es weitergeht. Zur Mitte des Buchs bauten sich viele Fragen auf, die beantwortet werden wollten. – Und die zweite Hälfte sollte auch Klarheit über die meisten Dinge schaffen.

Im Gegensatz zur ersten Hälfte des Buchs, strotze die zweite nur so vor unvorhersehbaren Geschehnissen und Spannung. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, weil einfach auf beinah jeder Seite etwas neues geschah und sah mich so gezwungen alles auf einen Rutsch zu lesen ☺

 

Das Ende...war einfach nicht vorhersehbar. Es war einer dieser Mein Atem stockt für eine Sekunde-Momente. Und dann auf einmal war es zu Ende. Zwar erwies sich das Ende nicht als richtiger Cliffhanger, aber ich würde trotzdem gerne jetzt schon wissen, wie es in Opal - Schattenglanz weitergeht!

 

Geschrieben wurde das Buch wieder aus Katys Perspektive in der Ich-Form, was mir gut gefiel. Ab und an kann sie einen mit ihren Gedanken einfach zum Lachen bringen.

 

Die Charaktere waren wieder toll. Daemon, Dee und Katy muss man eben einfach lieb haben, wenn ihr mich fragt ☺ Ich konnte sie eigentlich immer verstehen und ihre Entscheidungen nachvollziehen, was daran lag, dass die Autorin die Figuren so tiefgründig und interessant gestaltet hat, sie einen aber trotzdem noch überraschen können.

 

An Daemon und Dee habe ich rein gar nichts auszusetzen. Sie erschienen mir durchgehend glaubhaft und eben so realistisch, wie Aliens nun mal sein können.

Dee ist immer noch die Alte. Hilfsbereit, nett und immer hungrig. Sie macht meiner Meinung nach kaum eine Veränderung durch, auch wenn sie ein paar neue Faktoren in ihrem Leben zu begrüßen hatte. Ich bin überzeugt, dass sie in Band drei wieder mehr in den Mittelpunkt rückt und auch eine Veränderung durchmacht, aber das werden wir erst sehen, wenn ebendieses Buch erscheint.

Daemon hingegen hat sich meiner Meinung nach schon verändert. Vom ungehobelten Arschloch hin zum aufmerksamen, herzerwärmenden, an einigen Stellen aber immer noch etwas selbstverliebten, total von sich überzeugten Egozentriker. Er erlernt sogar eine neue Fähigkeit: sich entschuldigen. In diesem Buch habe ich das Gefühl, als hätte ich eine engere Bindung zu ihm aufgebaut. Man hat Dinge über ihn erfahren, die ihn mir gegenüber noch sympathischer werden ließen. Bis jetzt glaube ich sogar, dass er mein Lieblingscharakter in der Reihe ist/ sein wird.

 

Bei Katy sah das mit der Sympathie schon etwas anders aus. Natürlich war ich ihr gegenüber nicht abgeneigt, aber sie musst ein paar Sympathiepunkte einbüßen. Warum? – Weil sie in der ersten Hälfte ständig rumpienste. Sie manifestierte in beinah jedem Satz, dass sie Daemon nicht wolle, im nächsten hingegen beteuert sie, dass sie ihn doch brauche. Nach einer gewissen Zeil ging mir das ziemlich auf die Nerven. Ich kann ja verstehen, dass Katy sich ihrer Gefühle für Daemon nicht sicher ist, immerhin war ein riesiger Dummkopf und hat sie wirklich mies behandelt, aber muss man das gleich in jedem Satz zur Schau tragen? Im weiteren Verlauf der Geschichte änderte sich dieses Verhalten zum Glück und ebbte größtenteils ab.

Wie bei Daemon hatte ich auch bei Katy hatte ich das Gefühl, als verändere sie sich während der Handlung. Sie reift zu einer mutigen und entschlossenen Person heran, was mir gut gefiel.

 

Auch den anderen, neu hinzugekommenen Figuren haucht Armentrout gekonnt Leben ein. Sogar die Nebencharaktere konnte man gut nachvollziehen, da man Hintergrundinformationen über sie erhält und sie so tiefgründiger werden lässt.

Zitate:

 

»“Du wirst niemals normal sein, Katy. Nie mehr.” “Das habe ich mittlerweile begriffen!”, fauchte ich. [...] Wenn ich eins während der Krankheit meines Vaters gelernt hatte, dann, dass man die Dinge nicht ändern konnte. Ich konnte nur ändern, wie ich damit umging.«

Seite 211

 

»Plötzlich war da diese Uhr, deren Zeit ablief, bis der Tag meines Untergangs gekommen war, und ich konnte niemanden dafür verantwortlich machen als mich selbst.«

Seite 406

 

Cover und Titel:

Das Cover finde ich, wie auch schon bei seinem Vorgänger. super schön. Es schimmert wieder so und die – ich würde sagen es sollen Lichtreflexe darstellen, aber bitte belehrt mich eines besseres, falls ich falsch liegen sollte – Lichtreflexe ergänzen das ganze wunderbar. Es hat etwas mystisches an sich, wie ich finde.

Den Titel finde ich ebenfalls gut und er passt auch gut zur Geschichte, nachdem ich bereits während ich Band eins las Vermutungen darüber anstellte, weshalb das zweite Buch Onyx heiße.

Fazit:

Leider konnte mich Onyx - Schattenschimmer nicht vollkommen überzeugen, so wie sein Vorgänger.

Nichtsdestotrotz konnten mich der wunderbare, unverkennbare Armentrout'sche Schreibstil, gepaart mit einer tollen Handlung, komplett in seinen Bann ziehen und ließen mich erst wieder los, nachdem ich die letzte Seite gelesen hatte.

Die einzigen Kritikpunkte, die ich sehe, sehe ich bei dem zu Beginn sehr nervigen Verhalten der Hauptprotagonistin Katy und der etwas ruhigeren ersten Hälfte, wobei mir diese nicht allzu sehr störte, da mich die Zweite, wirklich, wirklich tolle Hälfte, diese erste beinah vergessen ließ.

Ansonsten waren die Charaktere sehr überzeugend und das Ende war der Hammer, soviel kann ich euch verraten.

Ich vergebe sehr, sehr, sehr, sehr gute 4 von 5 Herzen an Onyx - Schattenschimmer der Autorin Jennifer L. Armentrout. Ganz knapp ist es an der Höchstwertung vorbeigeschrammt, aber nun freue mich riesig auf den dritten – und zum Glück nicht letzten – Teil der Reihe.

 

 

Die komplette Reihe:

 

Teil 1: Obsidian - Schattendunkel

Teil 2: Onyx - Schattenschimmer

Teil 3: Opal - Schattenglanz

Teil 4: Origin [Originaltitel]

Teil 5: Opposition [Originaltitel]