Rezension

Ein tolles Jugendbuch mit einer wundervollen Protagonistin. :)

Heldentage - Sabine Raml

Heldentage
von Sabine Raml

Bewertet mit 4.5 Sternen

Lea ist fast sechzehn und muss sich mit den alltäglichen Problemen eines Teenagers herumschlagen, was ihre Freunde allerdings nicht wissen ist, dass sie sich daheim Dingen stellen muss, denen kein Kind ausgesetzt werden sollte.
Ihre Mutter geht nicht arbeiten, somit ist eh kaum Geld vorhanden, das Geld was dann da ist wird für Alkohol ausgegeben, so dass Lea selbst ziemlich auf der Strecke bleibt, sie hungert häufig und ihre Kleidung kommt aus der Kleiderkammer.
Doch Lea ist stark und so strebt sie weiter nach dem Ziel irgendwann eine Heldin zu sein und so wartet sie auf den Tag an dem sie endlich achtzehn wird und frei ist, doch bis dahin kann noch viel passieren oder?

Gestaltung:
Ich mag das Cover es strahlt Mut und Hoffnung aus und hat eine tolle Atmosphäre. :)

Meinung:
Als allererstes möchte ich betonen, dass es schon lange her ist, dass mich ein "reines" Jugendbuch so sehr begeistern konnte wie es dieses Werk von Sabine Raml getan hat, von daher freue ich mich sehr euch jetzt schon meinen Eindruck vom Buch näher bringen zu dürfen. :)

Die Geschichte von Lea ist wirklich sehr berührend gewesen uns sie als Protagonistin hat mir unglaublich gut gefallen.
Das Buch ist aus ihrer Ich-Perspektive geschrieben, ich fand es war ein sehr intensives Leserlebnis so nahe an ihren Gedanken teilhaben zu können.
Ihre Gedanken sind wie ein Wasserfall; rasant, kraftvoll und tief. Sie weiß ihre Welt bildgewaltig zu schildern und wenn man sich die Zeit nimmt ihre Gedanken näher zu beleuchten, kann man auch für sich viel daraus entnehmen.

Für mich war also allein dieser Apsekt des Buches ein reines Vergnügen (wenn auch nicht immer vergnüglich, Aufgrund ihrer negativen Erlebnisse), aber auch sonst ist Lea eine tolle Person. Sie hat mit vielen Problemen zu kämpfen und da bleibt auch ein wenig Selbstmitleid nicht aus, aber größtenteils ist sie stark, kämpft sich durch jedes Erlebnis ohne großartig zu murren. Ich habe viel Achtung für sie gewonnen und in der Hinsicht ist es schön welchen Lernprozess sie selbst durchläuft. Denn es kommt der Zeitpunkt an dem sie Hilfe brauch und sich das einzugestehen und sie dann auch anzunehmen erfordert für sie, die immer alles alleine gemeistert hat, viel Mut.

Neben Lea hat mir auch ihre intensive Freundschaft zu Pola wirklich sehr begeistert und mein Herz erwärmt, die beiden sind sehr unterschiedlich uns kommen auch aus verschiedenen Verhältnissen. Dennoch ist ihre Freundschaft frei von Neid und Herabsetzung. Die beiden stehen für einander ein und akzeptieren sich, wie sie sind. Auch wenn das für Lea nicht immer selbstverstädnlich ist und sie Ängste hat sich vollkommen gegenüber Pola zu öffnen, aber auch das ist ein Prozess dem sie sich stellen muss.

Generell fand ich es aber schön, dass Lea einen so stabilen Freundeskreis hat und sie nicht zu einem Außenseiter degradiert wurde, das Buch entspricht also nicht den gängigen Klischees und das fand ich sehr erfrischend.

Die Geschichte hat eine sanfte Entwicklung, wir erleben ihren Alltag und erkennen mehr und mehr wie viel bei ihr im argen ist, ein langsam steigender Prozess bis die Heldin in ihr ausbricht, eine durch und durch berührende Geschichte die vorallem durch Lea an Besonderheit gewinnt. :)

Fazit:
Ein Buch über ein Mädchen, das gerne eine Heldin wäre und erst noch erkennen muss, dass sie schon längst eine ist. Ein Buch über eine Helding, die erst lernen muss, dass auch Helden Schwäche zeigen und Hilfe annehmen dürfen. Eine berührende Geschichte, mit einem schönen und außergewöhnlichen Schreibstil und einer bezaubernden Protagonistin, nicht nur für die Zielgruppe eine Empfehlung.