Rezension

Ein trauriges, gefühlvolles Buch

Irgendwo im Glück - Anna McPartlin

Irgendwo im Glück
von Anna McPartlin

Bewertet mit 4.5 Sternen

 

INHALT:
Maisie Bean hat sich ihre Freiheit hart erkämpft. Nach jahrelangen Misshandlungen durch den Mann, lebt sie mit ihren Kindern Jeremy und Valerie und ihrer dementen Mutter Bridie endlich allein. Trotz Pflege und Aushilfsjobs versucht sie den Kindern ein schönes Heim zu bieten.

Alles ändert sich, als Jeremy eines Tages vermisst wird und nicht nach Hause kommt.

FAZIT:
Dies ist nicht mein erstes Buch von Anna McPartlin und daher hatte ich hohe Erwartungen. Wurden Sie erfüllt? Zum Teil. Zum Teil? Ja, das Buch fiel mir als junge Mutter schwer zu lesen. Die Vorstellung, dass mein Kind vermisst wird, ließen mich beim Lesen immer wieder gedanklich abschweifen, so dass ich für dieses Buch ungewöhnlich lange gebraucht habe und es auch ab und zu aus der Hand legen musste.

Der Prolog informiert den Leser bereits am Anfang, was mit Jeremy passieren wird und es ist wie bei einem Unglück oder einem youtube Video, man kann nicht mehr wegsehen. Man weiß, was passieren wird.

Interessant und stimmig fand ich jedoch die Gefühlswelten der Beteiligten. Maisie macht sich als Mutter Sorgen und auch Vorwürfe. Dennoch fängt sie nach anfänglicher Schockstarre an zu kämpfen und setzt sich gegen Journalisten, Nachbarn und ihrem Exmann zur Wehr. 
Die Pflege einer Demenzkranken wird mit allem Frust, Liebe und Aggression von Seiten der zu Pflegenden dargestellt. Birdie hat verworrene und lichte Momente, die ich selbst schon bei Familienmitgliedern erleben musste.
Valerie ist das Nesthäkchen und steht im indirekten Konkurrenzkampf mit ihrem großen Bruder. Sie erkennt ihren Fehler, macht sich Vorwürfe und sucht ihre Identität.

Das Zusammenspiel der Familie mit den Freunden, den Nachbarn, der Polizei und den Journalisten ist meines Erachtens treffend dargestellt und man bangt und hofft um die Familie Bean.

Obwohl mir das Lesen aus dem oben genannten Grund schwer fiel, ist dies hier doch ein wundervolles Buch. Ich vergebe 4,5 von 5 Punkten und decke gleich meinen kleinen Sohn zu und hoffe, das so ein Schicksalsschlag niemals meine Familie treffen wird.

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