Rezension

Ein unerwartet tiefgründiger Roman

Licht hinterm Horizont - Frederika Mai

Licht hinterm Horizont
von Frederika Mai

Ein unerwartet tiefgründiger Roman, der mich wirklich gefesselt hat

Protagonistin Freia ist als Anwältin erfolgreich, hat zwei süße Mädchen und langweilt sich in ihrer Ehe. Ihr Mann bewundert sie zwar für ihren beruflichen Erfolg, aber als Frau scheint sie für ihn nicht mehr begehrenswert zu sein. Zumindest sieht Freia das so, denn Sex und Zärtlichkeiten sind in den Jahren der Ehe irgendwie abhanden gekommen.

Nach einem Paris-Wochenende mit ihrer Freundin nickt sie im Zug ein – und hat einen höchst erotischen Traum, in dem ihr Ex Raul die Hauptrolle spielt. Dabei hat sie ihn seit Jahren nicht mehr gesehen. Dass er gerade jetzt, in einer Zeit, in der sie sehr gefrustet ist wegen ihres nicht vorhandenen Liebeslebens, in ihren Träumen auftaucht, hält sie für ein Omen und nimmt Kontakt zu ihm auf. Was als harmloser Wechsel von eMails beginnt, endet in erotischen Phantasien, die sie sich zunächst schriftlich mitteilen und schlussendlich in einem Hotelzimmer in Berlin tatsächlich ausleben. Jakob kommt dahinter und es entbrennt eine Schlammschlacht. Beide sind verletzt und die Kinder stecken mittendrin. Als sich Freia dann in Dix verliebt, den sie auf einer Datingplattform kennengelernt hat, ist das Gefühlschaos komplett. Freia weiß nicht wohin mit ihren Gefühlen, wohin sie gehört, was die Zukunft hinsichtlich Familie und Kindern bringen soll und wie sie sich persönlich entwickeln wird.

Das Buch hat mich nachhaltig beeindruckt. Den Schreibstil finde ich fesselnd, super leicht zu lesen, aber keinesfalls seicht. Viele tiefgründige Überlegungen hätte ich in dieser Intensität im Buch nicht erwartet, sie haben mich sehr beeindruckt. Es ist daher keine seichte und leichte Unterhaltung, sondern regt zum Nachdenken an. Ich kann den Roman ohne wenn und aber empfehlen und vergebe neben einer absoluten Leseempfehlung verdiente 5 von 5 Sternen.