Rezension

ein ungewöhnliches Rattenleben

Firmin - Sam Savage

Firmin
von Sam Savage

Bewertet mit 4 Sternen

Firmin ist eine Ratte. Eine besondere Ratte. Geboren wurde er in einem Buchladen und als 13. Kind in einem Wurf hat er es mit seinen 12 Geschwistern nicht leicht. Er bekommt zu wenig zu essen und zu trinken und so fängt er an Buchseiten zu fressen. Nach einiger Zeit bemerkt er, dass er die Buchstaben auf den Seiten lesen kann. Fortan verschlingt er jedes Buch, das er bekommen kann. Doch im Laufe der Zeit beginnt sich seine Familie langsam an aufzulösen, seine Geschwister werden flügge und auch seine Mutter verschwindet. So muss sich Firmin allein durch die Welt schlagen, und die ist sehr gefährlich. Bis er auf einen Schriftsteller trifft…
Wäre das sehr schöne Cover nicht gewesen, ich hätte das Buch im Buchladen wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen. Aber das Cover mit der gezeichneten Ratte und den Schnittkanten, die aussehen wie angefressen, ist mir sofort ins Auge gesprungen. Die Schreibweise des Autors ist einfach und flüssig, so dass ein guter Lesefluss entsteht. Trotzdem ist das Thema des Buches nicht einfach. Hier geht es nicht vorrangig um Bücher, auch wenn uns der Autor immer wieder in die Welt der Bücher entführt. Für mich geht es eher um das Leben an sich, mit allen Höhen und Tiefen. Der leicht philosophische Anklang ist nicht immer einfach, regt aber zum Nachdenken an.
Fazit: Firmin ist eine wirklich liebenswerte Ratte, die es einem einfach macht in die Welt der Bücher und der Philosophie einzutauchen. Für mich ein absolut lesenswertes Buch.