Rezension

Ein unglaubliches Leseabenteuer

Die unglaublichen Abenteuer des Migranten Nemec - Jaromir Konecny

Die unglaublichen Abenteuer des Migranten Nemec
von Jaromir Konecny

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Lolek Němec hat alles hinter sich: Flucht, Aufnahmelager, Behörden, Sprechprobleme – kurzum: Die Integration. Und soll dann als ehrenamtlicher Helfer in einem bayrischen Flüchtlingsheim aushelfen. Als notorischer Schwätzer stets wider Willen komisch, gibt er sein Bestes, um den Bewohnern zu helfen, die täglichen Herausforderungen zu meistern: Behördliche Paragrafensucht, Überforderung in vielen Bereichen und Institutionen und ständige Konfrontation mit Vorurteilen machen es den Flüchtlingen nicht leicht, sich in Deutschland zu integrieren. Das Buch erfüllt die tradierte Funktion des Schelmenromans, gesellschaftliche Missstände in all ihren Skurrilitäten zu zeigen. Letztlich geht es um die Frage, wie man trotz der widrigen Umstände doch ein guter Mensch bleiben kann.

Leseeindruck:

In dem Roman "Die unglaublichen Abenteuer des Migranten Němec" von Erfolgsautor Jaromir Konecny lernen wir Lolek
Němec der sich vor Gericht dafür verantworten muss, da er Urkundenfälschung mittel Kartoffelstempel begangen hat. Seine Strafe fällt recht umgänglich aus: Er - selbst ehemaliger Flüchtling - muss im Flüchtlingsheim „Haus Hoffnung“ ehrenamtlich seine Strafe ableisten. Hier gewährt uns der Autor einen tiefen Einblick in den Alltag eines Flüchtlingheimes und dessen Bewohner udn Helfer, von denen es viele liebenswerte gibt....

Auf seine gewohnt witzige Art schreibt der Autor diesen Roman, über einen Mann, der sich selbst auch gern mal auf die Schippe nimmt ... bewusst oder unbewusst. Über Menschen, die es alle wert sind ein Leben zu führen in Frieden und Freiheit. Egal woher man kommt und wohin man will, überall gibt es gute Menschen und auch böse Menschen ungeachtet dessen, welcher Nationalität sie angehören. Die Figuren werden sehr real gezeichnet und bedienen sich oftmals auch einem Klischee und lassen auch hinter ihren Fassaden blicken. Trefflich endet dieser Roman mit den salomonischen Worten des Autors:

»Ich wollte nur den Leser, die Leserin und mich unterhalten und zeigen, dass hinter jedem Flüchtling ein Mensch steht – nur ein Mensch! Nicht mehr, aber auch nicht weniger! Wenn wir unsere Augen und Herzen öffnen, können wir irgendwann alle zusammen lachen. Hier auf unserem schönen Planeten.«

Der Roman ist witzig, regt zum Nach- und Umdenken an und liest sich vortrefflich. Die rund 250 Seiten, die mit einer kleinen Biografie des Autors enden, haben mich sehr unterhalten und vllt. ein wenig offener allem Fremden gegenüber zurückgelassen.

@ esposa1969