Rezension

Ein ungleiches Paar

Erwin, Mord & Ente - Thomas Krüger

Erwin, Mord & Ente
von Thomas Krüger

Erwin, gilt als der Dorfdepp, trägt die Polizeimütze seines verstorbenen Vaters, ist unterwegs mit Gummistiefeln und Parka. Um sich vom Alltagsstress auszuruhen, nimmt er gerne ein Schaumbad in seiner goldfarbenen Badewanne und sinniert über das Leben. "Erwins Gedanken waren Wesen mit einem Zuhause in Bildern".

Lothar ist eine trainierte Laufente, die Erwin auf seinen Spaziergängen begleitet und ein Gespür für Menschen und Gefahren hat, eine "Ermittlungsente".

Der Krimi beginnt mit ein paar Knochen bei Jasper, und Erwin und Lothar stolpern in diese Ermittlung hinein, die mit einem riesigen Knall endet.

Man muß sich auf Erwin Düsedieker und all die anderen Bewohner des Dorfes einlassen. Als Stadtmensch braucht es ein bischen länger, aber im Klappenteil des Buches ist eine Karte, die die einzelnen Bauernhöfe und Namen noch einmal auflistet.Gemächlich entwickelt sich der Kriminalfall und zeigt ungeahnte Verwicklungen, sowohl in der Vergangenheit, als auch bis in die aktuelle Gegenwart.

Schmunzeln konnte ich über Lothar, der ruhig etwas öfters agieren könnte, aber ansonsten war ich berührt, in welcher bildhaften Sprache die Gedankenwelt Erwins dargestellt wurde. Vom Trottel wandelte er sich zum Denker, Kritiker und Akteur der Handlung. Erschreckend waren die Abgründe aus dem braunen Sumpf heraus bis in die Gegenwart.

Auf dieses Ermittlungspaar sollte man sich einlassen. Es ist ein Krimi (ja doch, ein Krimi ist es, Mord, Mörder, Täter, Ermittler, alles vorhanden), ABER ich würde es nicht als eine witzige, leichte Lektüre sehen. Dazu war ich von der Handlung zu sehr betroffen.