Rezension

Ein vielversprechender Auftakt der Königlich Reihe

Königlich verliebt - Dana Müller-Braun

Königlich verliebt
von Dana Müller-Braun

Bewertet mit 4 Sternen

Ich mag Storys über Agenten und auch über Königshäuser sehr gern. Da diese Story für mich sehr vielversprechend klang, kam ich daran nicht vorbei.

Die Autorin hat einen sehr fließenden und leichten Schreibstil, wodurch ich richtig gut in der Story voran kam.
Im Fokus des Ganzen steht Insidia, eine Agentin einer Organisation, die in das Königshaus geschleust wird , um den Prinzen bei seiner Wahl für sich zu gewinnen.
Hierbei erfährt man Insidias Perspektive, wodurch man ihr recht schnell näher kommt.
Insidia, eine junge Frau die mir einiges an Kopfzerbrechen bereitet hat. Die so viele widersprüchliche Dinge in sich vereint. Ich wollte sie so gerne mögen, leider hat es mir ihre Entwicklung echt schwer gemacht. Selten hab ich so eine anstrengende, theatralische und widersprüchliche Person erlebt.
Ich kann sie verstehen wirklich. Es ist, als würdest du ein kleines Kind alleine in den Süßigkeitenwarenladen schicken. Eine geballte Form von Eindrücken und Verlockungen.
Wer würde da nicht widerstehen können?
Insidia hat manchmal wirklich so herrlich naiv gehandelt, das ich ihr am liebsten geholfen hätte, das Chaos zu überstehen. Aber an anderer Stelle wirkte sie auch sehr viel gefestigter und hinterfragte einiges, was mir sehr gut gefiel.
Am Anfang hab ich sie richtig ins Herz geschlossen.
Hart, kühl , kalkuliert und präzise, in dem was sie tat und wie sie es tat. Ich fand das bewundernswert, mit welcher Finesse sie zu Werke ging und dann erhielt das Drama einzug.
Klar, ich war mitgerissen und hab mich förmlich in ihren Emotionen gesuhlt. Wäre für mich nicht schlecht gewesen. Aber , es hat sich zu sehr gezogen und wiederholte sich ständig. Zudem handelt es sich hier um eine Agentin, die doch eigentlich in der Position mehr Stärke und Rückgrat besitzen sollte.

Positiv zu werten ist , dass es der Autorin gelang einen sehr guten Einblick in die Welt zu verschaffen, in der alles angesiedelt ist. Man erfährt mehr über Insidia und kann sich dadurch recht gut in sie hineinversetzen und sich eine Meinung über sie bilden.
Es gibt einige Rätsel die gelöst werden wollen und gerade diese Momente, fand ich sehr schön in Szene gesetzt.
Was mich leider etwas gestört hat an der Story, daß das eigentliche Ziel viel zu sehr in den Hintergrund geriet. Da hätte ich mir einfach mehr Wissen und eingreifen in die Handlung gewünscht.
Es ist kaum zu leugnen , dass sich Insidia mit fortschreitender Handlung auch entwickelt und verändert.
Sie , die bisher Gefühle in der Form nicht kannte , wird förmlich zerrissen bei der geballten Form an Emotionen.
Zerrissen zwischen Herz und Verstand, steht sie irgendwann vor der schwersten Entscheidung überhaupt.
Das da Kyle und Leo in ihr Leben für ordentlich Chaos und Dramatik sorgen , ist wenig überraschend.
Aber. Es war einfach zu viel , zu heftig und leider wirkte es manchmal etwas zu gewollt.
Kyle fand ich richtig, richtig toll und mochte seinen Charakter unheimlich gern. Leo konnte ich dagegen nie richtig einschätzen.
Die Nebencharaktere dagegen haben mich teilweise wirklich bezaubert, leider blieben sie zu blass , um ihnen menschlich näherzukommen.
Dennoch fand ich sie interessant und hätte zu gern mehr über sie in Erfahrung gebracht.
Etwas geheimnisvolles und perfides schwebte immer um die Handlung und somit steigerte sich auch meine Anspannung.
Teilweise wusste ich nicht , ob ich lachen oder weinen sollte. Insidia hätte ich so manches Mal gern geschüttelt oder irgendwie zur Besinnung gebracht.
Ich konnte den Schmerz und die innere Zerrissenheit sehr gut nachvollziehen und gerade bei den Aufgaben sind die Grenzen unmerklich ineinander verschwommen. Der Autorin gelingt es sehr gut den inneren Konflikt widerzuspiegeln. Leider etwas zu intensiv. Wodurch man leider mitunter etwas genervt ist von dem Liebesdreieck das sich hier auftut. In meinen Augen, wäre da weniger einfach mehr gewesen.

Am Ende gelang es ihr wirklich , mich zu überraschen und sprachlos zu machen und das gleich in doppelter Hinsicht.
Diesen Adrenalinkick hätte ich mir aber gern schon früher gewünscht.
Und obwohl ich wirklich gern wissen würde wie es weitergeht, brauch ich jetzt erstmal eine Pause.
Was dieses Buch jedoch in erster Linie ausmacht, ist absolute Leidenschaft.
Man merkt es an den Worten, den Gesten und den Emotionen. Eine alles verzehrende Leidenschaft die auch einiges zwischen die Zeilen legt.

Kurzum eine gelungener Auftakt der Königlich Reihe, der für mich jedoch zu viel Drama Zerrissenheit beinhaltete.

Fazit:
Dana Müller-Braun gelingt hier hier ein richtig guter Auftakt ihrer Königlich Reihe.
Aber. Es war nicht das , was ich mir erhofft hatte.
Eine vermeintlich toughe Protagonistin, die in den Strudel geballter Emotionen gerät und dabei fast selbst darin ertrinkt.
Für mich gab es leider einige Schwächen, auch wenn mich die Story ungemein gut mitgerissen und unterhalten hat.
Wer viel Wert auf Drama und innere Konflikte legt, wird es mit Sicherheit sehr mögen.
Für mich war es einfach etwas zu intensiv und zu viel davon.
Dennoch möchte ich gern wissen , wie es weitergeht und werde es später noch einmal anvisieren.